Die erfolgreiche Heimatdoku-Reihe auf ServusTV blickt am Freitag, 27. August, ab 20.15 Uhr wieder nach Osttirol.

Monegassische Hüttenwirte kochen auf, Käseverkostungen finden vor dem Sonnenaufgang statt und sogar für die "alte" Mehlbirne findet man Verwendung. Man kann sagen, dass rund um Lienz ein ganz eigener Kosmos vorherrscht, mit ganz eigenen Regeln, der aber auch einen ganz besonderen Menschenschlag hervorbringt.

Ein fürstlicher Gastgeber ohne Stress

Anfang Juni steigt Harry Lucca, der neben der Hüttensaison als Koch im Fürstentum Monaco arbeitet, hinauf, um in seiner eigenen Hütte, hoch oben am Hochschober, den Sommer gemeinsam mit seinen Gästen zu verbringen. Dass er dabei auch mal ganz "wichtige" Besucher eher unsanft auf den Boden holt, gehört zur Tagesordnung, denn der Hüttenwirt mit Herz hat zwar für jeden Wunsch ein offenes Ohr, aber hetzen lassen will er sich ganz sicher nicht. Am Anfang der Saison bringt ihm ein Hubschrauber einen Großteil für den Küchenbetrieb. Doch alles was hinauf kommt, muss auch wieder hinunter, so gilt es eine exakte Kalkulation der Waren vorzunehmen.

Ein Schnaps, der Dampf ohne Dampf erzeugt

"A guate und reife Zirbe erkennt man an der Größe und Farbe. Wenn die Vögel beginnen drauf 'ummazupeckn', so kriegt man die richtig dicken guten Zirben um Schnapslikeur zu machen", weiß Schnapsbrenner Georg Dorer genau. Der brennende Idealist aus dem unteren Debanttal, nur wenige Kilometer vom Hochschober entfernt, ist im Sommer täglich unterwegs, um alte Obstsorten einzusammeln. Es handelt sich dabei um Früchte, die oft keiner mehr wirklich kennt. Hinzu kommt, dass es auch in den Supermärkten von heute keinen Platz mehr für diese gibt, wie die Mehlbirne zum Beispiel. Osttirol zählt daher als Streuobstwiesenparadies, dass es ohne Menschen wie die Dorers aus Dölsach vielleicht so nicht mehr gäbe. Seine Kunden lieben allerdings die Schnäpse, die sie oftmals mit Erinnerungen aus ihrer Kindheit verbinden. Einzig der ebenfalls von ihm hergestellte Hanfschnaps dürfte wohl erst für kommende Generationen ein Geschmacks-Déjàvu darstellen.

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Käsiger Frühaufsteher

Eine Geschmacksexplosion der ganz besonderen Art liefert der "Faule". Es handelt sich um eine würzige Käsespezialität aus der Region, welche von den jungen Almleuten Wolfgang und Stephanieauf der Griebitschalm produziert wird. Geschmacklich ist es tatsächlich aber auch eine Herausforderung den eigensinnigen Käse noch vor dem Frühstück zu kosten. Eine Aufgabe, die jeden Tag um fünf Uhr in der Früh auf die junge Sennerin Stephanie wartet: "Auf nüchternen Magen den faulen Käse essen, das ist dann schon gewöhnungsbedürftig. Es ist halt nicht das Marmeladebrot." Warum sich die Menschen rund um Lienz all das antun? Vielleicht, weil sie ein ganz besonderes Gespür für Traditionen haben. Vielleicht aber auch, weil sie immer noch einen entscheidenden Schritt weiter gehen. Schließlich sind sich hier alle sicher: "Da geht noch was!"

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