In den vergangenen drei Wochen ist es in Osttirol weitgehend gelungen, die Bildung von Corona-Clustern zu verhindern. Jetzt bereitet den Behörden aber eine Reihe von Infektionen Kopfzerbrechen. Die Betroffenen seien hier zum Großteil symptomatisch gewesen, hätten aber nicht reagiert, sagt Virologe Gernot Walder. "Jetzt hat sich die Sache tief in den Bezirk hineingefressen", so der Mediziner. Rund 50 Prozent der 178 derzeit aktiven Fälle gingen auf diesen Cluster zurück.
Das sind immerhin rund 90 Infizierte. Dadurch ist in den nächsten fünf bis zehn Tagen in Osttirol weiter mit Anstiegen zu rechnen. Diese Seuchenkette müsse abgewürgt werden: "Aber wir kämpfen da mit einer Hydra mit vielen Köpfen." Walder ruft dazu auf, dass sich Betroffene bei Symptomen unbedingt testen lassen sollen. Nur dadurch sei ein Engrenzen von Clustern möglich. "Wir müssen den Verlauf der Kontakte nachverfolgen können, sonst gerät die Sache aus dem Ruder. Jeder Kontakt, der nicht angegeben wird, kann einen ungünstigen Verlauf nach sich ziehen. Und da brauchen sowohl die Ärzte als auch die Behörde Unterstützung."
Wer Symptom habe, solle sich telefonisch an einen Arzt wenden. "Nur durch frühzeitige Abklärung können wir Seuchenketten eindämmen", appelliert der Virologe an die Osttiroler. Er ergänzt, dass ein negativer Befund nach einem Test 48 Stunden halte. "Wenn jemand Symptome bekommt, gehört der Test nach 48 Stunden wiederholt". Noch sei man in Osttirol nicht auf komplett verlorenem Posten - entscheidend seien die nächsten drei bis vier Wochen.