Zwei Wochen liegt es schon zurück, als Franz Theurl, Obmann des Tourismusverbandes Osttirol (TVBO), ein Fernsehinterview gab, das noch nachbebt. Von einer Anfragensteigerung um die 200 Prozent und von Überbuchung in Osttirol soll dabei die Rede gewesen sein. So haben es zumindest die Zuhörer aufgefasst, was zu entsprechendem Missmut in der Branche geführt hat. Denn viele Hoteliers haben seit Corona mit immensen Einbußen zu kämpfen.
Birgit Jesacher vom Jesacherhof in St. Jakob sagt: „Dass es 200 Prozent mehr Anfragen gibt, stimmt so nicht. Wir sperren erst mit 3. Juli auf. Vorher hat es wirtschaftlich keinen Sinn. Erst jetzt kommen langsam Anfragen und Buchungen herein, die meisten für die Ferienzeit.“ Die für im Frühjahr geplante Zimmer- und Bädersanierung um 800.000 Euro hätte man aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation vorerst auf Eis gelegt.
Michael Obwexer vom Hotel Rauter in Matrei: „Wir sperren erst am 19. Juni auf, und dieses Datum ist noch abhängig von den Grenzöffnungen. Die Buchungslage lässt stark zu wünschen übrig. Auch von den Österreichern kommen nicht mehr Anfragen, wir haben derzeit einen Einbruch von über 70 Prozent. Meldungen des TVB, dass es in Osttirol derzeit sogar eine Überbuchung gibt, kann ich nicht nachvollziehen.“