Hygieneartikel, Textilien, Giftstoffe, Speisereste, Zigarettenkippen und Katzenstreu – gar nicht zu glauben was jeden Tag in Osttirols Toiletten landet. Dass dies zu Problemen in den Kläranlagen führt, liegt auf der Hand. „Besonders durch Faserstoffe wie Wattepads- oder Stäbchen kommt es zu Verzupfungen in den Kläranlagen. Zwar gibt es dort einen Rechen, der Müll herausfiltert, aber durch die Maschenweite ist er nicht in der Lage alles herauszubekommen“, sagt Dietmar Ruggenthaler, Geschäftsführer des Abwasserverbandes Hohe Tauern Süd.
Deshalb landen diese Stoffe in den Faultürmen und müssen dadurch öfters entleert werden. „Hier entstehen immense Kosten um die 100.000 Euro, die durch kleine Ursachen ausgelöst werden. Jeder denkt, dass durch ein Wattepad im Klo nichts passiert. Denken sich das viele, entsteht ein großer Schaden“, erklärt Ruggenthaler.
Finanziell wirken sich die höheren Betriebskosten auf die Gemeindebürger aus. „Jeder jammert, dass die Kosten für Müllentsorgung und Kläranlage so hoch sind. Prinzipiell sind die Bürger selbst schuld und zahlen doppelt. Erstens für die reguläre Müllentsorgung und nochmals für die Entsorgung des Mülls im Rechengut“, sagt Andreas Pfurner, Geschäftsführer des Abwasserverbandes Lienzer Talboden. Rund 120 Tonnen Rechengut entstehen jährlich im Lienzer Talboden. Der Großteil davon ist Müll.
Karina Hartweger