Das Prädikat „Nationales Flussheiligtum“ trägt der Kalserbach schon seit 1998. Damals verpflichtete sich die Republik Österreich gemeinsam mit dem WWF, die letzten natürlichen und naturnahen Flussabschnitte im Bundesgebiet zu bewahren. Jetzt, fast 20 Jahre später, wurde in Kals bei der Lanabrücke eine Infotafel aufgestellt. Kein Zufall: Die Gemeinde Kals will am Kalserbach ein Wasserkraftwerk bauen. Es ist ein Projekt, welches den Naturschützern ein Dorn im Auge ist. Bundesweit gibt es 74 Flusstrecken, die als „Flussheiligtum“ ausgewiesen sind. Sechs davon sind mit einer Tafel markiert,darunter auch die Isel. Gestern wurde die neue Tafel offiziell aufgestellt. Unter anderem enthält sie Informationen über den zwei Kilometer langen Flussabschnitt und über die Deutsche Tamariske.
Anwesend war Osttirols Naturschutz-Elite: Wolfgang Retter und die beiden Grünen-Politiker Sepp Brugger und Thomas Haidenberger. Nicht eingeladen war Bürgermeisterin Erika Rogl. Warum? „Weil die Frau Bürgermeisterin mit unserem Vorstoß nicht einverstanden ist und uns nicht unterstützen würde“, sagt Gebhard Tschavoll, zuständiger Kampagnenleiter des WWF.
Michael Bartholomäus Egger