Das Ergebnis der steirischen Wahl hat mehr Auswirkungen auf Tirol, als nicht nur der Landesregierung in Innsbruck lieb sein kann. Denn ungeachtet aller Verhandlungen gibt es künftig fast sicher eine FPÖ-geführte Koalition in der Grazer Burg. Das verschiebt ein weiteres Mal die regionalen Parteigewichte im Bundesstaat. Nach Ober- wie Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg als Juniorpartner wird der Landeshauptmann in der Steiermark der größte blaue Erfolg seit Jörg Haider in Kärnten (und Nachfolger Gerhard Dörfler). Ob dies dann mit ÖVP oder SPÖ als Partner geschieht, ist zweitrangig. Tirol gerät auf jeden Fall zum einzigen Hort des Jahrzehnte dominierenden Bundesländermodells Schwarzrot (de facto auch in den Zeiten des nahezu flächendeckenden Proporzes). So wie Kärnten der letzte Mohikaner des umgekehrten Farbenspiels ist.