Der Konkurs der Villgrater Bergfleisch lässt in ganz Osttirol die Wogen hochgehen. Mit 1,4 Millionen Euro ist die Gesellschaft in die Pleite gekracht. Die Teilhaber sind zum Teil aufgebracht. Der Konkursantrag, den Geschäftsführer Roman Kraler gestellt hat, war mit den Gesellschaftern nicht abgesprochen. „Es hat nie aussagekräftige Zahlen von Kraler gegeben“, sagt Andreas Schett, der an der GmbH beteiligt ist. Für ihn wäre es wichtig gewesen, wenn Kraler eine Gesellschafterversammlung einberufen hätte: „Wir sind vor den Kopf gestoßen und sind richtig sauer über den Schritt des Geschäftsführers. “ Einige Gesellschafter seien mit dem Gang zum Konkursrichter in keiner Weise einverstanden.

Rettungsschirm nicht durchgezogen

Es habe in Kralers Zeit auch keine Gelegenheit gegeben, das Kapital aufzustocken, wozu man bereit gewesen wäre. Dabei sei es Kraler noch selbst gewesen, der einen Rettungsschirm initiiert habe. Schett dazu: „Er hat es aber nicht durchgezogen, obwohl es zu 90 Prozent eine Lösung ohne Konkurs gegeben hätte.“ Roman Kraler ist untergetaucht und für niemanden mehr erreichbar. „Er meldet sich nicht mehr“, stellt Schett fest.

Andreas Schett erläutert seine Rolle als Geschäftsführer
Andreas Schett erläutert seine Rolle als Geschäftsführer © KK/Privat

Andreas Schett nimmt auch Stellung zu seiner Rolle als erster Geschäftsführer der Villgrater Bergfleisch: „Es hat keinen nahtlosen Übergang von mir zu Kraler gegeben.“ Schett erklärt, dass er die Geschäfte während der Bauzeit für den Schlachthof geführt habe. Und er betont: „Die Leistungen, die in der Bauzeit, in der ich verantwortlich war, erbracht worden sind, wurden alle gezahlt. In der Handelsphase war ich nicht mehr zuständig.“ Seine Tätigkeit habe er am 5. Februar 2023 zurückgelegt und Gesellschafter Leonhard Mair habe die Geschäftsführung übernommen. Und ab Mitte Juli 2023 habe dann Kraler die Geschicke geleitet.