Zwei Bewohnerinnen des Wohn- und Pflegeheims in Nußdorf-Debant feierten ihren 100. Geburtstag. Frieda Idl feierte bereits am 5. Oktober die Vollendung ihres 100. Lebensjahres. Sie erfreut sich einer bemerkenswerten körperlichen und geistigen Verfassung. Idl wurde in Lienz geboren und ist auf dem Obereggerhof in Gaimberg aufgewachsen. Nach dem Arbeitsdienst, zu dem sie im Zweiten Weltkrieg nach Bayern beordert wurde, fand sie in Lienz im Übersetzungsbüro (Französisch – Deutsch) eine interessante Tätigkeit als Sekretärin. 1949 erfolgte die Heirat mit dem jungen Gendarmen, Anton Idl. Dieser stammte aus Nußdorf und war dem Dölsacher Gendarmerieposten dienstlich zugeteilt. Ihr Mann, der 2015 verstorben ist, war bis zu seiner Pensionierung, im Jahr 1984, als Bezirksgendarmeriekommandant in Osttirol bekannt.
Zur Feier kamen die beiden Töchter Hildegard und Maria mit ihren Ehemännern, eine Enkelin und ein Urenkel. Eine beliebte Beschäftigung der Jubilarin war und ist immer noch das Lesen. Tages- und Wochenzeitungen sowie verschiedene Bücher zählen zu ihrer Lektüre. Zufriedenheit, Dankbarkeit und Bescheidenheit prägen ihr Dasein.
Anna Wilhelmer wuchs in Matrei auf
Am 15. Oktober feierte Anna Wilhelmer ihren runden Geburtstag. Sohn Robert Wilhelmer und Tochter Carmen Wallner nahmen an der Feier teil, zu der auch Gemeindeverbands-Obfrau Elisabeth Blanik und Bürgermeister Andreas Pfurner gekommen waren. Wilhelmer wurde in Matrei als erstes von sieben Kindern geboren. Sie war als ausgezeichnete Schülerin bekannt. Nach der achtjährigen Volksschule besuchte sie die Handelsschule in Lienz. Beruflich war sie bei der Post als Springerin in verschiedenen Ämtern Osttirols und Oberkärntens im Einsatz. In Lienz lernte sie Helmut Wilhelmer kennen. Die Heirat mit ihm fand 1952 statt und diese Ehe wurde mit vier Kindern gesegnet. Anna Wilhelmers große Leidenschaft war die Familie, das Lesen, das Spazierengehen und das Pfarrleben in der Pfarre zur Hl. Familie in Lienz.
Im Jahr 1992 verstarb ihr Ehemann Helmut. Seit Jänner 2018 lebt Wilhelmer im Wohn- und Pflegeheim und ist dort sehr dankbar für die ausgezeichnete und liebevolle Betreuung. Die fast täglichen Besuche ihrer Kinder sowie das Gedeihen ihrer sieben Enkelkinder und ihres Urenkels bereiten ihr viel Freude.
Umzug von Wien nach Osttirol
Ein dritter 100ster Geburtstag steht Herta Ladstätter am 19. November ins Haus. Auch sie erfreut sich einer bemerkenswerten geistigen Frische. Geboren wurde sie als Tochter von Julius und Juliane Hickl in Wien Hernals. Die Mutter stammte aus Graz und der Vater aus Tschechien. Ladstätter besuchte nach der Pflichtschule eine Frauenoberschule in Wien und ließ sich zur diplomierten Sozialarbeiterin ausbilden. Sie arbeitete neun Jahre lang als „Fürsorgerin“ im 16. Wiener Gemeindebezirk.
Durch eine Freundin lernte sie, den aus neunjähriger russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten, gebürtigen Osttiroler, Kurt Ladstätter kennen und lieben. 1951 wurde geheiratet und es folgte die Übersiedlung nach Osttirol. Kurt Ladstätter fand bei der TIWAG eine Anstellung als technischer Zeichner. Der Ehe entstammen Sohn Peter, der leider schon 2012 verstorben ist und Tochter Elisabeth, die mit ihrer Familie in Tristach lebt. Fünf Enkelkinder bereichern die Familie. Herta Ladstätter denkt gerne an 53 gute Ehejahre mit Kurt zurück. Seit Juni 2019 lebt sie im Wohn- und Pflegeheim und nimmt dort gerne am Heimleben teil, spielt täglich mit ihrer Mitbewohnerin, die auch schon 99 Jahre alt ist, Romycup und liest gerne verschiedene Bücher. Besonders genießt sie im Heim ihre Blumen am Fensterbrett und die wunderbare Aussicht auf die Lienzer Dolomiten.