Unnötig wie ein Kropf ist auch der Wasserkopf. Dieser doppelte Krankheitsvergleich entspringt keiner medizinischen Expertise. Er ist nur die Zuspitzung dessen, was sich im Vorfeld der Ländle-Wahl einige Vorarlberger über Ferndiagnosen aus der Bundeshauptstadt gedacht haben. Der eigentlich bloß einer überbordenden Bürokratie geltende Ausdruck beschreibt aber auch eine Dauerbefindlichkeit in Tirol gegenüber der Metropole. „Wiener Wasserkopf“ ist in der vermeintlichen Provinz ein unpräzises Schlagwort für das ohnmächtige Gefühl gegenüber einem dumpf zu stark empfundenen Zentralismus.