Ein Kartenfehler sorgt für Ärger im Osttiroler Tourismus. In der aktuellen „Reisezeitenkarte“ der Tirol Werbung sind Bahnverbindungen nach Osttirol fehlerhaft oder gar nicht verzeichnet. Besonders absurd: Die Zugstrecke nach Salzburg führt über den Felbertauern. Auch die Zugverbindung nach Kärnten fehlt komplett, während aus Italien lediglich eine Busverbindung eingezeichnet ist, obwohl stündliche Züge aus Südtirol bestehen.

„Es ist schmerzlich“, sagt Victoria Ranacher-Lackner, Marketingleiterin des TVB Osttirol, gegenüber dem ORF. Sie befürchtet einen ernsthaften Imageschaden für die Region, vor allem, da diese Karte auf öffentlichen Plattformen erscheint und eine weite Verbreitung erreicht. „Solche Fehlinformationen werfen uns im Marketing weit zurück. Die Datensicherheit und Korrektheit sind heute unerlässlich.“ Die Tirol Werbung spricht derweil von einem „bedauerlichen Fehler“ und kündigt an, die Karten umgehend zu korrigieren. Sprecher Florian Neuner versichert gegenüber dem ORF: „Wir arbeiten bereits daran und beheben das Problem in den nächsten Tagen.“

Das Problem sei kein Einzelfall: Osttirol werde auf Karten oft übersehen. Jüngst sei das Gebiet auch auf einer Karte mit Tiroler Veranstaltungsorten als „weißer Fleck“ geblieben. „Es fühlt sich an, als müssten wir permanent darum kämpfen, überhaupt wahrgenommen zu werden“, so die frustrierte Marketingleiterin gegenüber dem ORF.

Serie von geografischen Missgeschicken

Doch nicht nur die Tirol Werbung sorgt für geografische Fehltritte. Im November 2019 passierte der ARD-Tagesschau ein ähnliches Missgeschick. In einem Bericht mit dem Titel „Schneechaos im Osten Österreichs“ wurde behauptet, dass die Ortschaft Kals am Großglockner eingeschneit sei, aber mittlerweile wieder per Eisenbahn erreichbar wäre. Da es nach Kals gar keine Eisenbahnverbindung gibt und Osttirol sich bekanntermaßen nicht im „Osten Österreichs“ befindet, sorgte dieser Fehler für einiges Kopfschütteln. Der Tourismusverband reagierte damals humorvoll und bedankte sich bei der ARD dafür, dass Osttiroler nun endlich wüssten, dass man mit Öffis nach Kals gelangen könne und ihre Region anscheinend im Osten des Landes liege.

Damit nicht genug. Im September 2018 war Osttirol in einer Sendung der „ZiB“ (Zeit im Bild) auf einer Österreich-Karte gänzlich vergessen worden. Wenige Tage später gab es dafür eine Entschuldigung. Ein weiteres Hoppala folgte in einem Bericht über Huben in Osttirol, bei dem stattdessen Huben im Ötztal eingeblendet wurde – immerhin war dieses Mal Osttirol nicht komplett von der Karte verschwunden.