Nach der Wahl ist vor der Koalition. Und das kann dauern. 1962 brauchten ÖVP und SPÖ 129 Tage bis zur Regierungsbildung, 1999 Volkspartei und FPÖ 124 ab dem Wahldatum. Die Sozialdemokraten hingegen holten die Freiheitlichen 1983 in nur einem Monat ins Boot. Die unterschiedliche Dauer des Parteienpokers liegt nicht nur an schwierigen Sondierungen und Verhandlungen, sondern auch am weiteren Terminkalender der Innenpolitik. Der sieht schon am 13. Oktober in Vorarlberg und am 24. November in der Steiermark die nächsten Landtagswahlen vor. Sollte auch nur die fast zehnwöchige Durchschnittsdauer von Neuwahl bis Neustart benötigt werden – fast zehn Wochen – ist dann noch das mit der Übergangsregierung betraute bisherige Kabinett im Amt. Braucht der Parteienpoker so lang wie im Jahr 2000, könnte auch die Burgenland-Wahl noch in die alte Koalitionsära fallen.