Im Nationalpark Hohe Tauern prägen die idyllischen Almen nicht nur die Landschaft, sondern bieten auch Erholungssuchenden eine Rückzugsmöglichkeit, sind essenziell für die Biodiversität und stellen Arbeitsplätze für viele Hirten und Almbauern dar. Im Sommer 2024 rief der Nationalpark erstmals dazu auf, besondere Hirtenfamilien zu nominieren. Die Jury hat nun entschieden: Familie Preßlaber von der Kessleralm im Matreier Tauerntal wurde mit dem Titel „Almhirte des Jahres“ ausgezeichnet.
Die Kessleralm, auf etwa 2000 Metern Höhe gelegen und nur zu Fuß oder mit der Materialseilbahn erreichbar, wird von Armin Preßlaber und seiner Familie bewirtschaftet. Sie zählt zu den höchstgelegenen Almen mit Milchwirtschaft, wo circa zehn Milchkühe gehalten werden. Die Milch wird direkt vor Ort in köstlichen Graukäse und Butter verarbeitet und wöchentlich am Stadtmarkt in Lienz verkauft.
Im Sommer beherbergt die Kessleralm insgesamt rund 300 Schafe und Ziegen, 60 Stück Fleckvieh sowie 30 Hühner und zwei Schweine. Die Alm erstreckt sich über 350 Hektar, von denen 150 Hektar als Futterfläche genutzt werden und 9 Hektar für die Almwiesen gemäht werden.
Naturschutzlandesrat René Zumtobel gratulierte der Familie Preßlaber und betonte die Bedeutung ihrer Arbeit: „Auf rund 65 Almen leisten Hirtenfamilien und Almbäuerinnen und Almbauern wertvolle Beiträge zur Erhaltung der vielfältigen Kulturlandschaft und ihrer Biodiversität im Nationalpark Hohe Tauern. Es ist erfreulich, dass die Verarbeitung und Vermarktung ihrer Produkte die Genusskultur in Lienz bereichert und gleichzeitig regionale Wertschöpfung fördert.“
Zur Prämierung erhielten die Preßlabers vor Ort auf der Kessleralm Gratulationen von Vertretern des Tiroler Nationalparkkuratoriums sowie von Nationalparkdirektor Hermann Stotter, der ihnen eine süße Überraschung von Projektsponsor Milka und ein Swarovski Fernglas überreichte.