Die Selbsthilfegruppe Suizid mit Alberta Sturm-Frauenschuh und Barbara Kunzer plante eigentlich nur eine Ausstellung im Bildungshaus Osttirol. „Reden rettet Leben“, sagen die beiden und stellen vom 7. bis 11. Oktober eine Projektwoche unter dieses Motto. Gemeinsam mit anderen Einrichtungen wie der Dekanatsjugend und Anlaufstellen für Menschen mit psychischen Erkrankungen, laden Sturm-Frauenschuh und Kunzer zu Workshops, Vorträgen und zum Austausch ein.
Ab 23. Oktober soll sich eine neue Gruppe von Suizid-Betroffenen wieder regelmäßig persönlich treffen. Telefonische Voranmeldung und Informationen gibt es unter 0664-346 09 55 oder 0650-950 60 60. „Diese Aktionswoche nutzen wir, um dem Thema Suizid in unserem Zusammenleben wieder den nötigen Raum und Verständnis zu geben.“
Betroffene kündigen ihr Vorhaben an
Vier von fünf Suizidgefährdeten kündigen ihr Vorhaben an. Botschaften lauten zum Beispiel so: „Es hat doch eh alles keinen Sinn mehr“ oder „Besser wäre ich in Sibirien“. Ansprechen, nachfragen, das sind die ersten Hilfsangebote, die wirken. Auch die direkte Frage: „Hast du vor, dir etwas anzutun?“ würde bei Betroffenen Erleichterung auslösen: „Endlich ist da jemand, der zuhört und spürt, dass es mir nicht gut geht.“
Eine Pop Up Veranstaltung wendet sich an Jugendliche
Junge Menschen und Junggebliebene sind am Freitag, dem 4. Oktober zu einer Pop Up Veranstaltung im Foyer des Stadtsaals in Lienz eingeladen. Um 14 Uhr unterweist DJ Nadine alle Interessierten in den Grundlagen des Musikmachens, bevor sie bis 17.30 Uhr ein Set lang auflegt.
Es folgen bei freiem Eintritt Auftritte der Band Manic Youth mit ihrem Dreamy-Indiemetal und Mad Mother. Alle Besucher erhalten einen durchsichtigen Schlüsselanhänger mit einem QR-Code, der zu einer Reihe Notrufnummern und Hilfsangeboten führt.
Vor dem Bildungshaus Osttirol steht eine Klagemauer
Maurerlehrlinge der Berufsschule haben vor dem Bildungshaus eine Klagemauer aus Ziegelsteinen aufgestellt. Auf bunten Notizzetteln darf jeder seine Sorgen niederschreiben und das Stück Papier in einem Schlitz der Ziegel ablegen. Die Klagemauer bleibt bis Mitte November stehen. Die Dekanatsjugendstelle ist wieder mit einer „Ansprechbar“ unterwegs, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.