„Wir wünschen uns die Verordnung einer Schulstraße vor unserem Schulgebäude und damit mehr Sicherheit für unsere 300 Kinder“, erklären Stefan Schrott, Leiter der Volksschule Süd, und seine Kollegin, Carolin Steiner, Direktorin der Volksschule Michael Gamper. Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche von 16. bis 20. September haben die Schüler beider Schulen mit bunten Kreiden eine „blühende Straße“ gestaltet. Schon die Ankündigung des Projekts habe Wirkung gezeigt, betonten die beiden Schulleiter. „Offenbar haben sich viele Eltern und Autofahrer Gedanken gemacht.“

Die Schüler waren sehr engagiert bei der Sache
Die Schüler waren sehr engagiert bei der Sache © Christoph Blassnig

Die Schüler berichten, dass der Straßenverkehr gefährlich ist

Jana Ortner ist acht Jahre alt und fand das Malen auf der Straße vor der Schule „einfach cool“. Ihre Schulkollegin Paulina Eder ist vor drei Jahren von Wien nach Lienz gezogen und sagt: „So viel Stau wie hier habe ich in Wien nicht gesehen.“ Wenn es nach Paulina geht, könnte es jeden Tag eine Zeichenstunde auf der Straße geben. „Das ist jedenfalls besser als Lernen“, lächelt sie. Der Verkehr vor der Schule sei ein großes Problem, meinen die beiden Schülerinnen.

Jakob Pargger ist ebenfalls acht Jahre alt. „Ich wünsche mir, dass weniger Autos fahren. Weil es für uns Kinder zwischen Autos und Bussen echt gefährlich ist.“ Lenny Kirchner stimmt da zu: „Wir müssen über die Straße, das geht ja gar nicht anders.“ Alle vier Schulkinder haben im Straßenverkehr schon brenzlige Situationen erlebt.

Jakob wurde zum Beispiel einmal von einem elektrischen Auto überrascht, als er mit dem Fahrrad unterwegs war. Jana war ebenfalls mit dem Rad unterwegs, als sie plötzlich vom Pedal abrutschte: „Zum Glück war da kein Auto in der Nähe.“ Und Paulinas Herz hat einmal richtig wild geschlagen, als sie mit dem Rad an einer Ampel anfahren wollte und ein hoher Gang das unmöglich machte. „Da war eine ganze Schlange von Autos hinter mir und ich war total nervös.“ Die Kinder stimmen überein: „Wenn es nach uns geht, braucht da kein Auto auf der Straße vor unserer Schule fahren.“

Der Wunsch nach einer Schulstraße ist aufrecht

„Wir hoffen sehr, dass wir die Verordnung einer Schulstraße erreichen können“, erklärt Direktor Schrott. Die Michael Gamper-Straße soll dann an allen Schultagen und zu festen Zeiten gesperrt werden, und zwar von 7.30 Uhr bis 8 Uhr, von 10 Uhr bis 10.30 Uhr und von 11.30 Uhr bis 13 Uhr. Nur Lehrpersonen und Anrainer dürften weiterhin in Schrittgeschwindigkeit zu- und abfahren. „Wir haben in dieser Woche gesehen, dass viel weniger Verkehr war. So soll es bitte bleiben“, ergänzt Schulleiterin Carolin Steiner.

Die Schüler waren begeistert bei der Sache: