Als geradlinigen Weg hat Tanja Chum, 1982 in Wien geboren, ihr Leben nie betrachtet. Nach dem Studium der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik arbeitete sie einige Zeit in der Bundeshauptstadt, ehe sie vor nunmehr 13 Jahren entschied, mehr Freiheit und Leichtigkeit zu suchen: „Ich habe meine Zelte in Wien abgebrochen und bin in die Natur gezogen.“

Von da lebte sie im Sommer am Neusiedler See, die Nebensaisonen verbrachte sie in den Alpen und im Winter reiste sie durch Länder wie Australien, Kenia, Südafrika und Thailand. Ihre Homebase fand sie in der Marktgemeinde Sillian, wo sie heute lebt und als Yogatrainerin arbeitet. „Ob das meine Endstation ist, weiß ich nicht. Jeder Ort hat Vor- und Nachteile“, schmunzelt Tanja.

Spezialisierung auf Kinderyoga

Neben ihrer Tätigkeit als Sozialarbeiterin engagierte sich die lebensfrohe Frau lange als Pfadfinder-Leiterin und begann in der Folge eine Ausbildung zur Yogalehrerin. Heute ist sie in Vinyasa und Kinderyoga spezialisiert. Ihre Leidenschaft für die aus Indien stammende philosophische Lehre, die eine Reihe geistiger und körperlicher Übungen und Praktiken enthält, prägt ihren Alltag und ihre Arbeit.

Yoga praktiziert Tanja Chum mit ihren Gruppen gerne in der Natur
Yoga praktiziert Tanja Chum mit ihren Gruppen gerne in der Natur © KK/PRIVAT

Die Wahl-Osttirolerin erklärt, „dass es dabei weniger um Perfektion als um die Verbindung zwischen Körper, Geist und Atem geht. Vinyasa Yoga ist eine bewegte Meditation“. Sie erklärt den Unterschied zwischen Vinyasa und Power Yoga: „Beim Vinyasa Yoga werden die Übungen im Fluss des Atems verbunden, das kann ganz sanft passieren. Power Yoga hingegen ist schnell und erinnert mehr an eine Aerobic-Stunde.“

Kitesurfen, wie hier in Kenia, zählt zu den Leidenschaften der Yogatrainerin
Kitesurfen, wie hier in Kenia, zählt zu den Leidenschaften der Yogatrainerin © KK/PRIVAT

Für die Sillianerin spielt es keine Rolle, ob jemand als Anfänger oder Fortgeschrittener in ihre Yogakurse kommt: „Es gibt bei mir keine Unterscheidung danach, wie fortgeschritten, dehnbar oder sportlich jemand ist.“ Wenn man Chum nach dem Leben und ihrer Familie nach ihrer weiteren Leidenschaft fragt, beginnen ihre Augen zu leuchten. Sie berichtet über das Kitesurfen und bezeichnet diese Sportart als Lebensschule. Sie hat an den schönsten Stränden der Welt unterrichtet und viel über die Geduld und das Loslassen gelernt: „Man kriegt nicht immer das, was man will, vor allem nicht beim Kitesurfen. So ist der Wind unberechenbar; manchmal wartet man stundenlang auf die perfekten Bedingungen, nur um dann doch enttäuscht zu werden.“ Mehr noch: „Wenn alles passt – perfekter Wind, perfekter Zeitpunkt – dann bist du im Paradies. Du surfst mit Delfinen und wirst nur von der Naturkraft des Windes getragen.“

„Bin kein Fan von Sprüchen“

Ohne Zweifel hat Chum einen Lebensweg gewählt, der stets und zu jeder Zeit von einem tiefen Drang nach Freiheit, Naturverbundenheit, Empathie und Selbsterkenntnis geprägt ist. Ob auf der Yogamatte oder beim Kitesurfen – sie findet immer neue Wege, Körper und Geist zu vereinen und im Hier und Jetzt zu leben. Ein Lebensmotto hat die in einer langjährigen Beziehung lebende Mutter einer Tochter übrigens nicht: „Ich bin kein Fan von Sprüchen.“ Mehr Infos zu den Kursen finden Sie hier: