In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat Andreas Pfurner, Bürgermeister in der Marktgemeinde Nußdorf-Debant, seinen Unmut deutlich zum Ausdruck gebracht: „So etwas finde ich nicht in Ordnung. Von beiden Seiten nicht.“ Vor zwei Wochen, und damit kurze Zeit vor Beginn des Schuljahres, haben zwei Mitarbeiterinnen im Kindergarten Debant dem Bürgermeister mitgeteilt, dass sie ihre Jobs kündigen und stattdessen Stellen in Lienz antreten werden. Pfurner dürfte überrascht gewesen sein und wenig freundlich reagiert haben: „Es ist doch einzigartig, dass eine Stadt Verträge anbietet und nicht einmal nachfragt, ob die Betroffenen nicht schon laufende Verträge haben.“

Bürgermeister Andreas Pfurner war wenig erfreut über die Kündigungen
Bürgermeister Andreas Pfurner war wenig erfreut über die Kündigungen © Christoph Blassnig

Für die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik stellt sich der Sachverhalt anders dar: „Wir haben ganz normal Stellen in der Schulassistenz ausgeschrieben. Die beiden Damen haben sich laut meiner Personalabteilung bei uns gemeldet. Ich habe umgehend den Debanter Bürgermeister angerufen, um mich zu erkundigen. Erfreut reagierte er nicht.“

Beide Stellen bereits mit Nachfolgerinnen besetzt

Weil der Gemeinderat in Nußdorf-Debant Personalentscheidungen nicht öffentlich behandelt, ist nicht bekannt, ob die Gemeinde dem Wunsch der beiden langjährigen Mitarbeiterinnen nach einer einvernehmlichen Auflösung ihrer Verträge entsprochen hat. Pfurner teilte nach der Sitzung allerdings mit, dass für die unerwartet frei gewordenen Stellen zwei Nachfolgerinnen bestellt worden sind. Gemeinsam mit Kindergartenleiterin Petra Pöll habe er sich zuvor zehn Tage lang intensiv um die Nachbesetzung bemüht.