Frederik, so heißt der Gast, der kürzlich im Gasthaus Marinelli in Dölsach eingekehrt ist. Ohne Essen und Trinken ist er wieder gegangen und nein, es war kein „Räuberteller“ um acht Euro, der ihn höchst erzürnt hatte. Die Rezension für das Lokal auf Google folgte auf dem Fuß. „Sehr unfreundliche Mitarbeiter. Überhaupt nicht zu empfehlen“, bewertete er das Gasthaus kurz und lapidar.

Thomas Glanzer, der Wirt der Kultlokales Marinelli, antwortet auf jede Bewertung – positiv oder negativ – die sein Gasthaus bekommt. Auch auf Frederiks Feststellung wurde reagiert und das nicht ohne Satire: „Vielen Dank, dass das endlich mal jemand sagt. Das Personal wurde mit sofortiger Wirkung entlassen. Jetzt sind alle wieder freundlich, aber niemand ist mehr da, um zu arbeiten. Aber von 99,9 Prozent der Gäste hören wir etwas anderes.“

Wutausbrüche des Gastes

Im Fortlauf seiner Replik wurde Glanzer wieder ernst: „Das haben wir natürlich nicht gemacht.“ Ein dickes Lob für alle seine Mitarbeiter folgte und der Wirt stellte fest: „Dass wir eine Bewertung bekommen, wussten wir schon bei Ihren Aussagen und Wutausbrüchen.“ Glanzer teilte die Rezension von Frederik und seine Antwort darauf auf seinem Facebook-Account. Und es passierte, womit er nicht gerechnet hat: „Zwei Millionen User haben den Beitrag inzwischen gesichtet.“

Kein Platz mehr frei

Glanzer erklärt die Gründe, die zur Bewertung des Gastes geführt haben: „Wir haben unser Lokal bis 20 Uhr geöffnet. Der Gast erschien gegen 20.15 Uhr. Die Gaststube war voll, kein Platz mehr frei und er hat auch nichts mehr zu essen bekommen.“ Das habe den Gast wütend gemacht. „Er hat a bissl an Zinnober aufgeführt und einen Wutausbruch bekommen“, erzählt der Marinelli-Wirt. Letztlich sei der Gast wütend gegangen und man habe gewusst, dass das eine negative Bewertung auf Google zur Folge haben wird. Den Frederik ließ Glanzer noch wissen: „Wenn Sie das nächste Mal in einem Gasthaus oder Restaurant sind und eine Bewertung schreiben wollen, dann tun Sie das erst, wenn Sie einen Platz haben, bedient werden und auch etwas für die Leistung bezahlen und nicht nur, wenn Sie durch die Tür kommen und wieder gehen.“