„Wenn ich es jetzt nicht angehe, dann vielleicht nie mehr“, hat sich Karoline Schönegger heuer selbst Mut gemacht. Die 41-jährige Mama von drei Töchtern pachtete im Zentrum von Sillian einen leerstehenden Geschäftsraum und erfüllt sich mit ihrem eigenen Café samt angeschlossenem Bioladen einen Lebenstraum. „Ich habe immer im Gastgewerbe gearbeitet und wollte irgendwann mein eigenes Geschäft eröffnen. Jetzt sind die Kinder alt genug und ich freue mich, dass mein Ladele so gut angelaufen ist.“
Eröffnung am 1. Juli
Am 1. Juli war die neue Gaststätte in Sillian zum ersten Mal geöffnet. Karoline Schönegger kümmert sich nicht nur um sämtliche Bestellungen für ihr Geschäft, sie bereitet auch den Kaffee zu und serviert Getränke. „Im Sommer unterstützt mich meine älteste Tochter Annika, die bald 16 Jahre alt wird und die Landwirtschaftliche Lehranstalt in Lienz besucht.“ 130 Quadratmeter ist „Karo´s Ladele und Café“ groß und voll klimatisiert. Geöffnet ist immer am Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr, an den Samstagen von 9 bis 13 Uhr. „Die zwei Stunden Mittagspause nutze ich, um daheim meine Kinder zu verköstigen.“
Köstlichkeiten und Spezialitäten aus der Region
Bei den zum Verkauf angebotenen Lebensmitteln setzt die Betreiberin ausschließlich auf Erzeugnisse aus der Region. Das Brot für Mittwoch und Donnerstag gelangt aus Matrei bis nach Sillian ein, für Freitag und Samstag bäckt eine Bäuerin aus dem Lesachtal. Verschiedene Hauswurstspezialitäten, auch aus Wild, liefern nicht nur Landwirte, sondern seit Kurzem auch das Unternehmen Villgrater Bergfleisch.
Kräuter mischen Lesachtaler Bäuerinnen mit Salz, oder sie verarbeiten die Pflanzen aus ihren Gärten zu Tee, Sirup und Säften und sogar Balsam. Außerdem findet man in Karo´s Ladele Honig aus Sillian, Liköre aus Virgen, dazu Käse, Graukäse und Butter aus dem Iseltal. „Mir ist einfach wichtig, dass alle Produkte nachvollziehbar in der Nähe hergestellt werden“, macht Schönegger deutlich. Auch Geschenkideen gibt es im Geschäftslokal, etwa Dekoration und kleine Mitbringsel aus Zirbenholz.
Moderne Einrichtung trifft auf Bauerntruhen
Die Einrichtung hat die Jungunternehmerin zum größten Teil vorgefunden. Neu sind die Regale mit quadratischen Fächern, in denen die Besucher nach Köstlichkeiten stöbern. Dadurch sind die Waren auch vor der Sonne geschützt, die durch die Glasfassade scheint. Der modernen Grundausstattung des Lokals stellt die Geschäftsbetreiberin Bauernmöbel und Truhen gegenüber.
„Urlaub habe ich für die nächste Zeit einmal keinen geplant“, gesteht Karoline Schönegger. „Ich habe genug zu tun.“ Vielleicht schließt die Ladenbesitzerin im Spätherbst und im Frühjahr für kurze Zeit, wenn Zwischensaison ist und die Kunden möglicherweise weniger werden. „Noch ist davon nichts zu spüren. Meine Gäste kommen gern und sitzen ausgiebig. Sie sagen, dass es sehr gemütlich ist bei mir. Das ist doch das schönste Kompliment, nicht wahr?“