Mitten in der Hochsaison und nur wenige Stunden vor Beginn des vierten Ride Free Downhill Rennens mit mehr als 200 Teilnehmern stand am Freitagnachmittag um 15 Uhr plötzlich die Hochstein-Kombibahn H1 auf die Moosalm still. Alle Passagiere konnten die Bahn dank Notbetriebs durch einen Dieselmotor unbeschadet verlassen. Doch für die technische Mannschaft der Lienzer Bergbahnen zeichnete sich bald eine Nachtschicht ab. Denn für den Transport der Downhill-Radler würde die Seilbahn am Samstag natürlich benötigt.
Fehlersuche auch per Fernwartung durch den Hersteller
„Leider ist es uns trotz größter Mühen nicht gelungen, die Bahn wieder in Gang zu setzen“, berichtet Mario Tölderer, Vorstand der Lienzer Bergbahnen. „Am Freitagnachmittag waren zwei unserer Betriebsleiter vor Ort, ab 22 Uhr hat uns dann ein dritter bei der Fehlersuche unterstützt.“ Der Seilbahn-Hersteller Doppelmayr in Vorarlberg war die ganze Nacht über per Fernwartung eingebunden. Als am Samstag um sechs Uhr früh alle anderen Fehlerquellen ausgeschlossen werden konnten und der Motor immer noch abnorme Messwerte lieferte, veranlasste der Hersteller den Tausch des Motors. Ein neuer Motor wurde noch am Samstag von Vorarlberg nach Lienz überstellt. Das Dach des Maschinengebäudes auf der Moosalm wurde geöffnet, ein Kran hob die neue Antriebseinheit an ihren Bestimmungsort. Der Ursache des Betriebsausfalls wird nun der Hersteller auf den Grund gehen.
Bergbahnen-Vorstand: „Großes Lob für unsere Mannschaft.“
„Wir haben wirklich alles getan, was in unserer Macht steht. Unsere Mannschaft hat Tag und Nacht durchgearbeitet, um die Bahn wieder flott zu bekommen. Dafür gebührt ihr großes Lob“, sagt Vorstand Tölderer. Normalerweise würde ein solcher Maschinenschaden einen Ausfall für mehrere Tage bedeuten.
Für das Ride Free-Rennen haben die Bergbahnen kurzfristig einen Shuttledienst auf die Moosalm eingerichtet. Mehr als 200 Teilnehmer und ihre Fahrräder mussten am Samstag mehrmals zum Start auf die Moosalm gebracht werden. „Die Sportler reagierten ausgesprochen verständnisvoll“, berichtet Tölderer. Er sei den ganzen Tag über persönlich am Hochstein-Parkplatz gestanden, um die Leute zu informieren. „Niemand von den Radlern hat sich bei mir beschwert, und das trotz der Umstände.“ Nach dem Einbau des neuen Motors ging die Bahn noch am späten Samstag wieder in Betrieb.