Schon der Opa von Martina Steiner (36) wusste einst als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in St. Jakob in Defereggen, wie wichtig Hilfe im Anlassfall ist. „Als ich noch ein Kind war, war mein älterer Bruder schon Mitglied bei der Jugendfeuerwehr in Lienz. Also wollte ich da auch unbedingt dabei sein“, erinnert sich Steiner, inzwischen selbst Mama von zwei Kindern. Als Steiner sich im Alter von 14 Jahren endlich bei der Feuerwehr Lienz vorstellten durfte, rümpften einige ihrer männlichen Kollegen die Nase: „Das ist nichts für ein Mädchen. Das wird ein kurzes Gastspiel.“
20 Jahre ist das nun her, und Steiner ist heute um nichts weniger begeisterte Kameradin bei der Freiwilligenorganisation: „Anfangs musste ich schon beweisen, dass ich mithalten kann.“ Und weil sie selbst gute Erfahrungen machen durfte, kümmert sie sich seit vielen Jahren leidenschaftlich um die Jugendfeuerwehr. Die Mädchen und Buben im Alter von zwölf bis 16 Jahren lernen die Geräte kennen und trainieren gemeinsam. Das Spiel kommt nicht zu kurz. Einmal im Jahr treffen sich die Jugendfeuerwehren zum Zeltlager samt Bewerb. „Das ist nicht nur für unseren Nachwuchs immer ein Erlebnis.“
„Man ist nie allein“
Martina Steiner schwärmt: „Was mir an der Feuerwehr so gefällt, ist die Kameradschaft. Egal, was man braucht, auch privat, man bekommt immer Hilfe. Und auch im Einsatz ist das so, man ist nie allein.“ Ob die Feuerwehrfrauen und -männer nun zu einem Brand ausrücken oder zu einem technischen Einsatz, keine Situation gleicht der anderen. „Gerade in stressigen Momenten können wir uns aufeinander verlassen. Das Wichtigste ist immer, jenen Menschen, die in akute Not geraten sind, schnellstmöglich zu helfen. Diese Herausforderung nehmen wir als Team an und es macht mich stolz, wenn wir gute Arbeit leisten.“
Solange ihre beiden Kinder noch zu jung sind, kann die Feuerwehrfrau nur ausrücken, wenn jemand auf die Kinder aufpasst. „Meine Eltern unterstützen uns wirklich sehr. Trotzdem kann ich bei einer Alarmierung mitten in der Nacht nicht so einfach weg.“ Vielleicht tritt die heute siebenjährige Tochter einmal in die Fußstapfen ihrer Mama: „Das würde mich sehr freuen.“