Der Pleitegeier zieht über Osttirol seine Kreise. Das wird beim Blick auf die aktuellen Zahlen des Kreditschutzverbandes (KSV) 1870 deutlich. „Bei den Kommerzinsolvenzen finde ich die Entwicklung doch bemerkenswert. Waren es im ersten Halbjahr 2023 gerade drei Pleiten, sind es heuer fünf. Dies auch vor dem Hintergrund, dass über gesamt Tirol hin betrachtet es zu einem leichten Rückgang bei den Unternehmensinsolvenzen kam. Ich gehe davon aus, dass aktuell eine Art Normalisierung der Situation eingetreten ist“, erklärt Klaus Schaller, Leiter der Region West, KSV 1870. Jene Osttiroler Unternehmer, die den Weg in die Insolvenz gehen mussten, haben zusammen einen Schuldenturm in der Höhe von rund zwei Millionen Euro angehäuft. Der größte Brocken davon, nämlich 1,5 Millionen Euro Passiva, entfällt auf das Fachgeschäft „Jäger . . . mehr für die Jagd“ in Lienz. Von dieser Insolvenz waren zwei Dienstnehmer betroffen. Das Aguntum Café in Dölsach schlitterte mit rund 150.000 Euro in Konkurs. Hier waren acht Mitarbeiter betroffen. Erst im Juni wurde über das Vermögen von Jessica Jasmin Karaardic, die ein Trockenbauunternehmen in Lienz betreibt, das Konkursverfahren eröffnet (0,10 Millionen Euro).