Sie gehen wieder auf, die Zirkuszelte und die Welten voller Kunst, Akrobatik und Komödie, wo auch das Burleske nicht zu kurz kommt. Das „Olala“ Straßentheater-Festival kommt in die Stadt. Vom 22. bis 27. Juli geben in Lienz rund 150 Akteure, vereint in 30 Künstlergruppen aus 14 Ländern Auftritte vom Feinsten. Und es sind Künstler, die gerne ihr Können in Lienz zeigen. Mister-Olala Hans Mutschlechner, der das Festival seit 33 Jahren auf die Plätze der Stadt zaubert, sagt: „In internationalen Künstlerkreisen ist Lienz bekannter als in Österreich und viele Gruppen wollen unbedingt zu uns.“ Es hat sich in der Szene herumgesprochen – in Lienz werden die Darsteller besonders gut betreut.
Nach der Show gibt es Kuchen
Drei Plätze sind es auch heuer wieder, an denen „Olala“ gastiert – das Ebnerfeld bei der Dolomitenhalle, Schloss Bruck und die Lienzer Innenstadt. Auf dem Ebnerfeld wird von Montag bis Donnerstag „Neuer Zirkus“ geboten. Backe, backe, Kuchen ist unter anderem angesagt. Der Cirko Hopley macht das in der Luft schwebend in einer Verbindung von Kochkunst und Akrobatik. Der Kuchen wird nach der Show an das Publikum verteilt. Und der Cirque Aital richtet als Festival Opener mit Österreich Premiere ein ländliches Camp ein, mit Enten, Tauben und Hühnern. „Es ist ein wunderbarer, poetischer Zirkus“, schwärmt Mutschlechner.
Magisch wird es auf Schloss Bruck. Eine transparente Kuppel, ähnlich der Schneekugel, wie wir sie kennen, nur mit acht Metern Durchmesser, sorgt für Momente einer anderen Realität. Zu Musik und Licht schleudern Turbinen plötzlich kiloweise Konfetti in die Luft. Ein Feuerwerk der Farben und Emotionen gibt es bei der spektakulären Feuershow. Parallel dazu schwimmen und tanzen zwölf Schwäne mit kinetischem Licht im Schlossteich. Und zum finalen Crescendo steigern sich magische Lichtkuppeln in der Dunkelheit – in einer Atmosphäre zwischen Traum und Wirklichkeit.
Für Vorstellungen auf dem Schloss-Areal und auf dem Ebner Feld ist Eintritt zu zahlen. Karten können reserviert werden. doch Mutschlechner macht darauf aufmerksam, dass es bei einigen Veranstaltungen nur mehr wenige Kontingente gibt.
Schnee aus heiterem Himmel
In der Innenstadt ist der Eintritt frei – von Mittwoch bis Samstag (24. bis 27. Juli). Der tschechische Schnitzer Matej kommt nach vielen positiven Reaktionen im Vorjahr wieder. Mit einfachen Dingen wie Holzspielzeugen begeistert er nicht nur die Kinder. Er ist auf dem Johannesplatz zu finden. Über 100 Kartons musste die Crew von Ummi Gummi, Mutschlechners Veranstalterverein zusammentragen. Der Künstler Carlo Mo macht daraus einen große „Eiswand“ und lässt es bei heiterem Himmel auf dem Hauptplatz schneien. Und dann sind da noch „Ossadia“. Sie sind auf dem heurigen Sujet von „Olala“ zu sehen. Am Hauptplatz glänzen sie mit „Kunst am Kopf“. Personen aus dem Publikum können sie eine Gratisfrisur verpassen lassen. „Ossadia“ heißt Mut“, lässt Mutschlechner wissen. Und Mut im Publikum für diesen Act brauche es. Das Bonmot: Wer mit einer solchen Frisur durch die Innenstadt geht, steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Saltos, Menschenpyramiden, riesige Gänse, ein verwirrtes Rentier, ein verrückter Landgendarm, ein Elefant, der durch die Stadt schreitet, übergroße, außerirdische Lichtwesen, oder ein Pinguin im Hochsommer in Lienz: Bunt geht es vor allem am Freitag und Samstag in der Innenstadt zu, wenn sich das ganze Festival dorthin verlagert. Einhörner fehlen da auch nicht, die sich aus den Körpern der Künstler entfalten. Fünf Meter hoch und eine Tonne schwer ist das Riesenrad, das von zwei Menschen bewegt wird. Und „Green Man“, der grüne Wahnsinn kehrt wieder zurück. Für schräge Töne sorgen in der Innenstadt auch zwei Musikkapellen. Festivalabschluss ist am Samstag, dem 27. Juli, um 12 Uhr, mit der großen Abschlussparade.