Es gibt tragische Ereignisse, die auch einen erfahrenen Bergretter nicht kalt lassen. „Da hilft nur, miteinander zu reden. Wenn etwas Schlimmes passiert ist, tauschen wir Kameraden uns aus. Denn niemand sollte diese Last heimtragen und in sich hineinfressen.“ Die Bergrettung zählt in der Tauerngemeinde Matrei in Osttirol rund 100 Mitglieder, etwa 65 davon sind aktive. Am häufigsten werden die freiwilligen Helfer von der Ortsstellen Prägraten zur Unterstützung angefordert, und zwar dann, wenn am Gletscher des Großvenedigers Menschen auf Rettung hoffen. „Wir helfen einander aber in allen benachbarten Ortsstellen aus.“ Das wäre unter der Woche auch gar nicht anders möglich, weil viele Männer aus dem Iseltal immer noch auswärts ihr Geld verdienen. Werner Mattersberger zählt zu den „Mastensteigern“, also Monteuren von Hochspannungsleitungen. Die Monteure aus Osttirol sind europaweit für ihre Leistungsbereitschaft bekannt und geschätzt. Werner Mattersberger arbeitet mit seinen Kollegen derzeit in der Gegend von Würzburg in Deutschland in luftiger Höhe.
Über Freunde zur Bergrettung gekommen
Im Jahr 2008, also im Alter von 24 Jahren, trat Mattersberger mit Verwandten und Freunden der Bergrettung bei. „Ich bin nach wie vor voll dabei.“ Auch seine bergbegeisterte Frau und die drei Kinder unterstützen den freiwilligen Helfer, der heuer seinen vierzigsten Geburtstag feiert. „In unserer Freizeit sind wir viel am Berg unterwegs, im Sommer auf Bergtouren, im Winter bei Skitouren.“ Der Einsatzleiter stieß selbst über eine Empfehlung aus dem Freundeskreis zu Bergrettung. „Ich freue mich, dass immer wieder hilfsbereite junge Leute nachkommen. Ich kann sagen, dass es allein von der Zeit her ein hoher Aufwand ist, durch Schulungen und Trainings immer am neuesten Stand zu sein. Aber man lernt auch für sich selbst viel dabei. Jede Minute bei der Bergrettung zahlt sich aus.“ Wünschen würden sich die Matreier Bergretter ein größeres Vereinslokal, um bei Zusammenkünften mehr Platz zu haben.