Gerald Hauser ist ein Phänomen. Er wird immer mehr, obwohl er schon so vieles war: Bürgermeister, Landtags- und Nationalratsabgeordneter. Vom Hohen Haus in Wien verabschiedet er sich wohl erst am 4. Juli in der letzten Plenarsitzung vor der Sommerpause. Doch schon zwölf Tage später sitzt er noch eine Stufe höher (obwohl es in Österreich nicht so empfunden wird). Dann hat das Europäische Parlament seine konstituierende Plenartagung in Straßburg. Hauser ist einer von 20 Austro-Vertretern in der 720 Sitze zählenden EU-Volksvertretung. Für ihn, der 2013 als Landesparteichef der FPÖ eine herbe Wahlschlappe zu verantworten hatte und drei Jahre später als Gemeindechef abgewählt wurde, bedeutet das einen erstaunlichen Aufstieg. Oder auch nicht. Der Standort bestimmt den Standpunkt.