Drei Pfarren beteiligen sich in Osttirol am österreichweiten Themenabend „Lange Nacht der Kirchen“.

Lienzer Franziskanerpater und Architekt baute an 34 Kirchen

Eine „Drei Türme Wanderung“ zum 100. Todestag von Pater Johannes Maria Reiter (1851-1924) startet am Freitag, 7. Juni, um 19 Uhr am Franziskanerplatz in Lienz. Pater Johannes Maria Reiter war einer der umtriebigsten Franziskanerkünstler in Österreich und stammte aus Lienz. In seiner Heimatstadt gestaltete er drei Kirchtürme, die alle blitz- bzw. brandgeschädigt waren, neu. Nämlich jenen der Klosterkirche, jenen der Pfarrkirche St. Andrä sowie den Turm der Kirche der Dominikanerinnen (Klösterle). Neben seiner Lehrtätigkeit am Haller Franziskanergymnasium war der Geistliche unermüdlich als Architekt im kirchlichen Bereich unterwegs. Er baute bzw. renovierte insgesamt 34 Kirchen und gestaltete 200 Altäre, 16 Kapellen und neun Türme.

Der „Drei Türme“-Rundgang führt über 1,5 Kilometer und soll eine Stunde dauern. Anschließend erfahren die Besucher Wissenswertes und Erstaunliches aus der Biografie des Kirchenarchitekten, bevor um 21 Uhr eine Führung durch das Franziskanerkloster stattfindet. Um 22 Uhr laden die Patres dann zur gemeinsamen Komplet – der gemeinsamen Feier des Nachtgebetes im Kloster. Es gibt die Möglichkeit, sich persönlich segnen zu lassen.

Lobpreis-Konzert und Aufreger-Texte in der Pfarre Heilige Familie

In der Pfarrkirche Heilige Familie in Lienz regen „Ungeschliffene Diamanten: An- und Aufregertexte aus den Kirchen“ zum Nachdenken an. Musikalisch gestaltet wird diese gemeinsame Stunde, die um 20 Uhr beginnt, von der Gruppe „Rückenwind“, die Lobpreis-Lieder präsentiert. Diesen ökumenischen Benefizabend zugunsten des Reinhold-Stecher-Vereins (Brunnenbau in Afrika) tragen die katholische und die evangelische Pfarrgemeinde, die Freie Christen Gemeinde sowie die Life Church Lienz.

Die Pfarrre Heilige Familie in Lienz beteiligt sich mit „An- und Aufregertexten“
Die Pfarrre Heilige Familie in Lienz beteiligt sich mit „An- und Aufregertexten“ © Christoph Blassnig

Singen und Abendlob für Frieden in Innervillgraten

In Innervillgraten erwartet Pfarrer Josef Mair zahlreiche Besucher zur „Langen Nacht“. von 18 Uhr bis 19.30 Uhr lädt der Pfarrer zu einer Entdeckungstour durch die Kirche für Jung und Alt unter dem Motto „Was Kirche alles leisten kann“. Von 19.30 bis 20.30 bietet der Kirchenchor gemeinsames Singen an mit anschließendem Abendlob für den Frieden. Der Abend findet bei einer Agape einen gemütlichen Ausklang.

Innsbrucker Bischof Hermann Glettler: „Lange Nacht genießen“

Der Tiroler Bischof Hermann Glettler beschreibt den österreichweiten ökumenische Aktionstag so: „Die Lange Nacht der Kirchen steht für eine lebendige Gastfreundschaft. Die Kirchentüren werden von Menschen geöffnet, die sich auf Begegnungen freuen und etwas vom tiefsten Geheimnis Gottes verstanden haben. Sie wissen, dass Gottes Herz für jeden Menschen, ja für jedes seiner Geschöpfe schlägt. Und ganz gewiss findet sich in jedem menschlichen Herzschlag der Pulsschlag Gottes – sein Ja zum Leben, seine Kraft zur Versöhnung, sein Trost und sein Friede. Wir laden Sie heuer ein, am ‚Hochfest des Herzens Jesu‘ und am ‚Tag der Herzlichkeit‘ das vielseitige Programm der ‚Langen Nacht der Kirchen‘ zu genießen!“