An der Fassade eines Eissalons in Lienz gibt es eine Malerei, die man leicht für historisch halten könnte. Sogar die Stadt hat einmal in einem Bilderrätsel danach gefragt, wo im Stadtgebiet sich diese Fresko befindet. „Ich habe dort angerufen und erklärt, dass es sich bei diesem Bild nicht um ein Fresko handelt. Ich hatte das nämlich erst ein Jahr zuvor auf diese Wand gemalt“, muss Sigi Schusteritsch schmunzeln. Der Maler hat in seinem Handwerk die Meisterprüfung abgelegt und vor 25 Jahren sein Unternehmen gegründet. Zwei Malergesellen beschäftigt Schusteritsch in seinem Betrieb, den einen seit 15, den zweiten seit 20 Jahren. Dazu kümmert sich eine Sekretärin um die Verwaltung.
Auch im Grand Hotel in Lienz gibt es einen prominenten Fußabdruck, den der Meister hinterlassen hat. Rechts vom Eingang prangt ein metergroßes Gemälde, das Hamlet und König Heinrich zeigt.
Der Maler schätzt die Vielfalt
„Die allermeisten meiner Arbeiten sind aber nicht öffentlich zu sehen, ich mache auch keine Werbung für mich“, gesteht Schusteritsch. Zu seinen Aufgaben zählen komplette Fassadengestaltungen genauso wie feinste Malereien mit dem Pinsel oder Paintbrush-Bilder. „Modernes und Traditionelles, alles hat seinen Reiz“, erklärt der Maler. „Ich schätze vor allem die Abwechslung.“ Viele Entwürfe entstehen mit Bleistift auf Papier. Manches entstammt der Phantasie, Motive liefert auch die Natur.
Fotorealistische Wandbilder gehören genauso zu seinem Repertoire wie die Gestaltung von Helmen. „Aktuell bemale ich gerne Jagdscheiben.“ In der Steiermark wünscht sich ein Auftraggeber ein großes Bildnis von Holzfällern auf seiner Hauswand. „Ich habe auch schon eine Kapelle gestaltet. Die Ideen gehen mir selbst nach 25 Jahren nicht aus.“