Wenige Stunden nachdem die Tiroler Landesregierung nach einem Rissereignis mit 15 toten und sieben verletzten Schafen eine Abschussverordnung für einen Wolf im Villgratental erlassen hatte, wurde dort von der Jägerschaft Donnerstagabend ein Wolf erlegt. Damit ist die Verordnung erfüllt und wird in weiterer Folge aufgehoben. Das erlegte Tier wird nun nach Innsbruck an die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) gebracht und dort untersucht.
„Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass rasches Handeln unverzichtbar ist. Mein Dank gilt der der Osttiroler Jägerschaft“, sieht Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler den Weg der Tiroler Landesregierung einmal mehr bestätigt. Nur mit unmittelbar in Kraft tretenden Abschussgenehmigungen habe man eine Chance, Risiko- und Schadwölfe auch tatsächlich zu erlegen. Forderung des Landes Tirol an Brüssel bleibe aber weiterhin die Senkung des Schutzstatus. „Wölfe sind keine gefährdete Tierart und gehören reguliert“, sagt Geisler. Allen Tierhaltern wird weiterhin empfohlen, Schafe und Ziegen auf den Heimweiden mit einem wolfsabweisenden Elektrozaun einzuzäunen. Die Schafe in Außervillgraten waren in einem überdachten, mit Elektrozaun eingezäunten Nachtpferch getötet worden – nur vier Meter neben dem Wohnhaus.
Schneller und unbürokratischer Abschuss
Beim Tiroler Bauernbund ist man zufrieden, dass wenige Stunden nach dem Erlass der Abschussverordnung der prompte Abschuss des Wolfes erfolgt ist. „Dem betroffenen Landwirt und den stark verstörten und verletzten hinterbliebenen Schafen der Herde, aus der eine ganze Zuchtlinie quasi binnen Minuten komplett ausgelöscht wurde, bringt der rasche Abschuss über Nacht freilich wenig, aber dennoch ist es gerade jetzt - vor Beginn der Almsaison - enorm wichtig, solche Raubtiere schnell und unbürokratisch abgeschossen werden können, ehe sie noch mehr Schaden anrichten“, so Bauernbunddirektor Peter Raggl in einer ersten Reaktion. Von Raggl kommt ein ausdrücklicher Dank an die Jägerschaft, die so rasch gehandelt habe und durch den Abschuss eine Erleichterung für die ganze Region erwirkt habe.