Das Hobby zu seinem Beruf gemacht hat Martin Lugger aus Lienz. „Ich wollte nach dem Abschluss meines Studiums für Umwelt- und Verfahrenstechnik in Innsbruck eigentlich nur noch einige ausstehende Fotoaufträge abschließen“, erzählt der verheiratete Familienvater. Gemeinsam mit zwei Freunden, die sich ebenfalls für die Hobby-Fotografie begeisterten, hatte Lugger in Innsbruck zuvor als Quereinsteiger die Fotografen-Meisterprüfung abgelegt. „Den Schritt, dann doch als selbstständiger Fotograf zu arbeiten, habe ich keine Sekunde bereut.“
Mit einer der frühen digitalen Kompaktkameras gelang der Einstieg. Das war in der Zeit des Wechsels von der Analogfotografie hin zur digitalen. Die digitalen Geräte waren um das Zehnfache teurer. „Ich habe einfach viel und gerne fotografiert. Im Urlaub, die Blumen vor dem Haus, die Leute.“ Auch im begonnenen Architekturstudium war die Fotografie ein wichtiges Werkzeug.
Heute kommt dem Fotoprofi sein geschulter Blick für Räume zugute, wenn er zum Beispiel in den Tourismus- und Industriebetrieben in Osttirol und Oberkärnten unterwegs ist. In Lienz hat Lugger sich zusätzlich ein eigenes Studio eingerichtet. „Das ist meine Werkstatt, ähnlich, wie auch jeder Tischler eine hat. Darin finde ich mein gesamtes Werkzeug vor, kann die Lichtbedingungen kontrollieren und nach Belieben Hintergründe nutzen.“
Sportfotografie begann mit Red Bull
Seine ersten Sportfotos machte der Hobbyfotograf beim Red Bull Dolomitenmann in Lienz. Lugger zeigte seine Bilder dem Organisator des Extrembewerbs, Niki Grissmann. Dieser stellte daraufhin einen Kontakt zum Fotomanagement des Red Bull Konzerns her. Lugger entwickelte daraufhin seine eigene Bildsprache und lichtete zum Beispiel Kajakfahrer, Kletterer, Paragleiter oder Bergläufer in spektakulären Posen ab. „Für die besten Action-Fotos vom Klettern habe ich mich in den Lienzer Dolomiten auch schon einmal für zwei Tage in eine Felswand gehängt.“ In solchen Situationen profitiert der Fotograf davon, dass man ihn auch privat im Kajak und beim Klettern antreffen kann.