Drei neue Züge für das Bundesland Tirol liefern die Österreichischen Bundesbahnen im ersten Quartal 2026. Vertreter der ÖBB haben das Wagenmaterial kürzlich vor politischen Vertretern in Innsbruck angekündigt. Dabei ließ eine der drei bebilderten Garnituren Markus Sint, den Klubobmann der Liste Fritz im Tiroler Landtag, stutzig werden. „Dieser Zug eignet sich für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Italien“, hieß es nämlich bei der Präsentation. Sint machte ein Foto.
Vorgesehen ist diese Zweistrom-Garnitur zwar für die Strecke Innsbruck über Bozen nach Mals. „Seit elf Jahren höre ich alle möglichen Ausreden, warum der Direktzug zwischen Innsbruck und Lienz nicht wieder eingeführt werden kann“, ärgerte sich Sint bei einem Pressegespräch in Lienz. „Einmal fehlten Verträge, dann Zeitfenster auf der Strecke in Südtirol, dann wieder die Züge.“ Bis auf das angeblich fehlende Wagenmaterial habe man in der Vergangenheit sämtliche Zweifel ausräumen können. Es gebe Beschlüsse aller Landesregierungen sowie des Dreierlandtages, erläuterte Sint zum wiederholten Male und stellte sich selbst in dieser Frage eine „Engelsgeduld“ aus.
Direkt-Zugverbindung als Standortfrage
„Wir bekommen von den ÖBB endlich das nötige Wagenmaterial“, hegt Sint große Erwartungen. „Jetzt ist die Zeit, um in Verhandlungen zu treten. Dieser Zug könnte zwei Tagesrandverbindungen zwischen Osttirol und der Landeshauptstadt bedienen“, meint er. Der Landtagsabgeordnete erwartet sich dabei die Unterstützung des Tourismusverbandes, der Wirtschaft und nicht zuletzt der politischen Vertreter des Bezirks im Landtag, Elisabeth Blanik (SPÖ) und Martin Mayerl (ÖVP). Der Ersatzbus könne auf zwei Verbindungen reduziert werden.
„Ein Direktzug ist nicht weniger als eine Standortfrage für Osttirol“, sagt der Klubobmann. Mit den Zügen der ÖBB könne man nach Kiew reisen und nach Paris. „Nur nach Lienz komme ich nicht. Ein Skandal.“