Es tut sich einiges, in den Osttiroler Pfarren – zumindest ab 1. September, wenn die Diözese turnusmäßig die Besetzungen der Pfarren durchführt. Die Rochaden, die in Osttirol anstehen, sind zum Teil tiefgreifend. Sie sind Pensionierungen und dem Priestermangel geschuldet. So verlässt Siegmund Bichler den Seelsorgeraum Lienz Süd. Er wird Pfarrer von Virgen und Prägraten und Leiter des dortigen Seelsorgeraumes (SR). Fritz Kerschbaumer aus Innsbruck war in den vergangenen drei Jahren Pfarrprovisor von Virgen und Prägraten. Er kehrt dem Sonnendorf wieder den Rücken. Kerschbaumer wird Pfarrer im Seelsorgeraum Stubai mit den Pfarren Schönberg im Stubai, Mieders, Telfes, Fulpmes und Neustift.
Größere Aufgaben kommen auf Pater Martin Bichler in Lienz zu. Er wird Pfarrer im voll errichteten Seelsorgeraum Lienz-Süd mit den Pfarren Lienz-Heilige Familie, Lienz-St. Marien, Lavant, Tristach und Leisach und der Seelsorgestelle Amlach. Die Leitung des SR wird weiterhin Diakon Michael Brugger innehaben.
Verunsicherungen und Ärger
Eine spannende Veränderung gibt es im Oberland. Josef Mair ist derzeit noch Dekan und Pfarrer im Seelsorgeraum Hochpustertal und den Pfarren Inner- und Außervillgraten. Er wird in Pension gehen und im Seelsorgeraum Sonnseite als mithelfender Priester wirken. Er unterstützt dann Andreas Schätzle. Der kommt aus Wien nach Sillian. In Wien ist er Priester der Erzdiözese. Im Oberland wird er Pfarrer des voll errichteten Seelsorgeraums Hochpustertal mit den Pfarren Sillian, Heinfels, Tessenberg, Innervillgraten und Außervillgraten. Pater Paul Salamon wird Vikar im Seelsorgeraum bleiben.
Schätzle ist eine höchst interessante Person. Der gebürtige Deutsche lebte lange Jahre in Wien, kennt Osttirol aber bereits von mehreren Kurzaufenthalten. Schätzle ist nicht nur Priester, sondern auch Sänger und Musiker. Der Geistliche veröffentlicht mit Kollegen in unterschiedlichen Besetzungen regelmäßig Musikvideos auf YouTube. Schätzle war außerdem Programmdirektor für Radio Maria Österreich, bevor er für zehn Monate in England für Radio Maria international tätig war.
Der Lienzer Dekan Franz Troyer nimmt zu den Änderungen Stellung. Er weiß, dass personelle Veränderungen in den Pfarren Verunsicherungen und Ärger auslösen. „Viele können nicht verstehen, warum beliebte Priester ihre Pfarren verlassen und neue Aufgaben übernehmen. Im Blick auf die gesamte Diözese Innsbruck lässt sich manches erklären: Allein heuer gehen 17 Priester in Pension, die als Dekane und Pfarrer zum Teil große Seelsorgeräume leiten und ein großes Loch im Personal unserer Diözese hinterlassen“, erklärt der Dekan. Um ihre Stellen nachbesetzen zu können, seien aufgrund des Priestermangels auch Zusammenlegungen notwendig – etwa auch, dass die Pfarre St. Marien in den Seelsorgeraum Lienz Süd eingegliedert wird.