Steile Hänge, lichte Wälder und Tiefschnee locken Skitourengeher und Freerider förmlich an. Dabei wird jedoch häufig übersehen, dass sich unter der Schneedecke junge Bäume verstecken, die im Zuge von Aufforstungsprojekten gepflanzt wurden. Durch das Befahren werden sie jedoch beschädigt, und das ist in solchen Aufforstungsflächen verboten. „Bei Touren oder Tiefschneeabfahrten sollten diese Flächen unbedingt vermieden werden. Denn nach den Waldschäden der vergangenen Jahre müssen wir die Osttiroler Wälder rasch aufforsten, um deren Schutzfunktion sicherzustellen. Das gelingt jedoch nur, wenn wir den jungen Bäumen Zeit zum Wachsen geben“, appelliert Forstreferent Josef Geisler, die Fahrverbote ernst zu nehmen. Aufforstungsflächen mit Bäumen von unter drei Metern Höhe zählen zu den Schonungsflächen. Mit Pflöcken, die aus dem Schnee ragen, sind die einzelnen Jungbäume markiert.
Panoramatafeln informieren
Im Rahmen des Landesprogramms „Bergwelt Tirol Miteinander erleben“ wurden weitere Informationsmaßnahmen etabliert. In ausgewählten Skitourenregionen stehen an den Ausgangspunkten Panoramatafeln mit Informationen über mögliche Skitouren und Wald- sowie Wildschutzzonen, die nicht betreten werden sollen. „Ergänzt werden diese durch gezielt eingesetzte Hinweisschilder im Gelände. Vor einer Tour kann man sich zudem online über die Schutzgüter und Zonen informieren“, erklärt Bergwelt Tirol-Koordinator Klaus Pietersteiner von der Abteilung Waldschutz des Landes.
Wald hat Schutzfunktion
Darüber hinaus haben Wälder, die sich in Hanglagen über Siedlungen und Straßen befinden, eine wichtige Funktion als Schutz vor Naturkatastrophen – etwa Erdrutsche oder Lawinenabgänge. Rund 80 Prozent des insgesamt 70.000 Hektar großen Osttiroler Waldes haben so eine Schutzfunktion.
Durch Stürme, starke Schneefälle und den Borkenkäfer wurden weite Flächen der Osttiroler Wälder in den vergangenen Jahren in Mitleidenschaft gezogen. Allein in den letzten fünf Jahren fielen in Osttirol fünf Millionen Kubikmeter Schadholz an. „Jährlich werden über eine Million neue Pflanzen gesetzt. Jeder wachsende Baum hilft, Siedlungen und Straßen zu schützen“, sagt Geisler und ergänzt: „Neben dem Wald gilt es zudem Rücksicht auf Wild zu nehmen. Wer im Wald unterwegs ist, begibt sich in den Lebensraum von Wildtieren. Das kann gerade im Winter Auswirkungen auf Birk- und Auerhuhn, Rot- und Rehwild sowie Gams und Steinbock haben.“