Mit Jahresbeginn startet für Osttiroler Schüler auch die Suche nach einer Ferialpraktikumsstelle. Die Möglichkeit, für einige Wochen in einem regionalen Unternehmen mitzuarbeiten und so Arbeitserfahrung zu sammeln und abseits des Schulunterrichts etwas dazuzuverdienen, ist beliebt. Bei vielen Firmen, wie beispielsweise dem Heizungsanlagenanbieter iDM Energiesysteme in Matrei, sind die ersten Anfragen bereits Anfang Jänner eingegangen.

Es werden 30 Ferialpraktikanten — unter anderem für den Vertrieb, den Einkauf, die Produktion, die Logistik, den Projektvertrieb oder die Automatisierungs- und Prozesstechnik — gesucht. Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen variiert, allerdings ist ein Aufwärtstrend zu verzeichnen, wie Christina Brunner vom iDM HR-Teams verrät. „Wir haben von Jahr zu Jahr immer mehr Ferialpraktikanten aufgenommen. Wir erwarten Lernbereitschaft und Motivation von den Jugendlichen, um sie in den Arbeitsalltag einbinden zu können. Die Zusammenarbeit ist sowohl für das Unternehmen, als auch die Praktikanten sehr ergiebig.“ Die Bewerbung erfolgt online über die iDM-Karriereseite.

Die iDM-Ferialpraktikanten in Matrei werden in den laufenden Betrieb miteingebunden
Die iDM-Ferialpraktikanten in Matrei werden in den laufenden Betrieb miteingebunden © MICHAELA RUGGENTHALER

Internet-Bewerbungen und Anfragen vor Ort

Ein Trend, der sich auch in anderen Branchen abzeichnet, wie das AMS Lienz bestätigt. Es gäbe keine Stellenlisten in Papier-Form mehr. Anfragen haben sich auf Internetportale wie die AMS „Alle Jobs“-Suchmaschine oder das Jobportal „finden.at“ verlagert. In den meisten Fällen werden die Firmen direkt kontaktiert. Auch die Liebherr-Hausgeräte Lienz GmbH nimmt auf diesem Wege bereits Bewerbungen für den Sommer an. Die Anzahl der auf dem firmeneigenen Online-Jobportal angebotenen Stellen varriert je nach Auftragslage und internen Projekten.

Liebherr wirbt auch online mit Praktikumsstellen
Liebherr wirbt auch online mit Praktikumsstellen © KK/LIEBHERR

2023 wurden im Sommer mehr als 100 Ferialkräfte und Pflichtpraktikanten beschäftigt, auch heuer will man sich an dieser Zahl orientieren. Voraussetzung ist das abgeschlossene 18. Lebensjahr und die Bereitschaft zum Zwei-Schichtbetrieb. Es wird unter anderem an Montageinseln und in der Blechfertigung gearbeitet. „Unsere Ferialkräfte ermöglichen es uns, die Produktionsauslastung im Sommer effizient zu gestalten. Technisches Interesse und handwerkliches Geschick werden bei uns gerne gesehen“, sagt Ausbildungskoordinatorin Lisa Bernsteiner. 

Ferialpraktikanten als Teil des bestehenden Teams

Mit Buchhaltung, Konstruktion und Anwendungstechnik sind die Jugendlichen in der HELLA Sonnen- und Wetterschutztechnik GmbH am Standort Abfaltersbach beschäftigt. Rund 50 Stellen werden im Sommer vergeben, vorwiegend an Personen ab 18 Jahren für sechs bis zwölf Wochen. Viele Mitarbeiter auf Zeit kehren jedes Jahr in den Sommermonaten zurück, einige finden sogar eine Langzeit-Anstellung. „Ein Praktikum stellt für das Unternehmen und die Angestellten eine tolle Chance für ein Kennenlernen dar. Viele unserer Ferialmitarbeiter kommen nach Abschluss ihrer Ausbildung in Festanstellung zurück. Häufig entdecken wir im Laufe des Sommers vielversprechende Talente“, sagt Andreas Kraler, geschäftsführender Gesellschafter der HELLA Gruppe. 

Andreas Kraler, der geschäftsführende Gesellschafter der HELLA Gruppe
Andreas Kraler, der geschäftsführende Gesellschafter der HELLA Gruppe © HELMUTH WEICHSELBRAUN

Bis zu 14 Praktikanten werden das Theurl-Team in Assling unterstützen. In den Aufgabenbereich der Ferien-Arbeiter fallen Projekte rund um die Holz-, Elektro- und Metalltechnik. Einige von ihnen werden auch die Mitarbeiter in der Produktion unterstützen, für diese Bewerber wird ein Mindestalter von 16 Jahren vorausgesetzt. Auch im Bereich der Informationstechnik werden sie in den Firmenalltag eingebunden.

Pflichtpraktikanten und eine große Auswahl in Lienz

Einige Unternehmen der Region setzen jedoch auch primär auf Pflichtpraktikanten. Das Maschinenbauunternehmen Durst Austria in Lienz zieht beispielsweise Bewerber für schulbezogene Praktika vor. „Wir haben immer viele Berwerbungen von Schülern der HTL. Tendenziell konzentrieren wir uns vor allem auf jene Bewerber, die diese Arbeitserfahrungen für ein Pflichtpraktikum benötigen“, sagt Managementassistentin Katja Fuerhapter. Die genaue Anzahl der offenen Stellen ist für die kommenden Sommermonate noch nicht fixiert.

Unterdessen bietet die Stadtgemeinde Lienz jedoch ein breit gefächertes Ferialpraktikums-Angebot, wie Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ) erklärt. „Die Anzahl ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Die Aufgabenbereiche sind sehr vielfältig. Unter anderem werden Bewerber für das Schwimmbad, die Verwaltung sowie Forst und Garten gesucht.“ Wie bei allen anderen Firmen wird bei den Ferialpraktikanten auf Einsatzbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit Wert gelegt.