Es war da Jahr nach Corona, 2022. Da jubelte man bei der Felbertauernstraße über ein Rekordjahr. 1.472.747 Fahrzeuge wurden am Tunnelportal gezählt. Doch das war nicht das Ende der Fahnenstange. Die Straße schlägt ihre eigenen Rekorde. Im Vorjahr wurde die 2022er-Zahl deutlich überboten, nämlich um 6,04 Prozent oder 89.005 Fahrten mehr. Insgesamt passierten 1.561.752 Fahrzeuge den Tunnel. „Das hat uns selbst sehr überrascht“, sagt Karl Poppeller, der Vorstand der Felbertauernstraße AG. So hoch habe man die Frequenzen bei der Erstellung des Budgets nicht angesetzt. Habe es doch mit Inflation, hohen Treibstoffpreisen oder dem Ukrainekrieg, Faktoren gegeben, die eher auf ein gedämpftes Reiseverhalten hingewiesen hätten.
Zuwachs ist auf Reisen zurückzuführen
Poppeller: „Die sechs Prozent mehr an Fahrten sind ausschließlich auf das Reisen zurückzuführen.“ Denn es sind die Pkw, die diesen Zuwachs 2023 ausgemacht haben. 1.346765 Personenkraftwagen sind im Vorjahr durch den Tunnel gefahren, um 6,64 Prozent oder 83.875 Fahrten mehr als im Jahr 2022. Ganz anders sah die Lage bei den Lkw aus. „Hier wären wir im Minus gewesen, aber es gibt immer noch die Holztransporte“, sagt der Straßenvorstand. „Es sind immer noch große Mengen an Schnittholz, Brennholz und Hackschnitzel, die über den Felber hinausgehen“, erklärt er. 133.219 Lkw wurden im Vorjahr registriert. Das Plus gegenüber 2022 beträgt 0,35 Prozent.
Zulegen konnte man auch bei den Motorrädern. 73.205 „heiße Öfen“ auf zwei Rädern fuhren 2023 durch den Tunnel. Das waren um 5,7 Prozent oder 3942 Fahrten mehr als im Jahr 2022. Für Poppeller gibt es für die Steigerung den selben Grund wie für den Zuwachs bei den Pkw: „Die Menschen wollen nach den Coronajahren in den Urlaub fahren, Ausflüge machen, Freiheit genießen. Bei den Zahlen der Motorradfahrten schlägt sich auch die Gesamtwetterlage des Sommers nieder, da diese sehr wetterabhängig sind.“
Eine Zunahme von 9,8 Prozent gab es bei den Bussen, vor allem bei Reisebussen. Das Plus betrug 24 Prozent. Insgesamt waren am Felber im Vorjahr 4469 Reisebusse unterwegs. Am Zehn-Jahres-Schnitt lässt sich aber ablesen, dass diese rückläufig sind. Der Vorstand der Felbertauernstraße hält dazu fest: „Das ist schade. Da kooperieren wir mit dem Tourismusverband.“ Bei den Linienbussen ist ein Minus von 3,32 Prozent oder 144 Fahren ausgewiesen. „Warum das so ist, kann ich mir nicht erklären.“ Interessant ist die hohe Anzahl der Osttiroler Fahrten über den Felbertauern. 270.729 Fahrzeuge mit Osttiroler Kennzeichen waren auf dieser Strecke unterwegs. Das waren um 4,5 Prozent oder 11.646 Fahrten mehr. Eine für Poppeller erfreuliche Zunahme hat es auch bei den Jahreskarten gegeben: „Es gibt immer mehr solche, die öfter die Felbertauernstraße benutzen. Bei mehr als sieben Fahrten fährt man mit einer Jahreskarte günstiger.“ 208.004 Fahrzeuge waren im Vorjahr mit Jahreskarte unterwegs.