Menschen in Not rasch helfen: das ist die Prämisse für Retter aus der Luft. Die in Osttirol stationierten Rettungshubschrauber Martin 4 (Heli Tirol von Roy Knaus)und der Christophorus 7 (C7) des ÖAMTC sind bei der Rettung von Menschen in Not unentbehrlich geworden. Wann immer sie ihre Rotorblätter auf Touren bringen, geht es um Sekunden.
Allein der „C7“, der in Nikolsdorf stationiert ist, hob zu insgesamt 795 Einsätzen ab. Das sind gegenüber dem Jahr 2022 um 7,9 Prozent mehr. Dabei handelte es sich um 668 Primäreinsätze, 93 Sekundäreinsätze und 34 Fehleinsätze. Von den 795 Flügen des C7 entfielen 52,5 Prozent auf Kärnten als Einsatzgebiet und 46,4 Prozent auf Osttirol. Die meisten Einsätze gehen auf das Konto von alpinen Sport- und Freizeitunfällen, gefolgt von internistischen und neurologischen Notfällen, meist Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Die C7-Crew zählte außerdem 62 Taubergungen, weil eine Landung unmittelbar am Notfallort nicht möglich war. „Dass wir so vielen Menschen helfen konnten, verdanken wir dem Engagement unserer Piloten, Flugretter und Notärzte. Was man aber auch nicht unerwähnt lassen darf: Lebensrettung ist Teamarbeit – ohne unsere Partner, darunter Bergrettung und Rotes Kreuz Tirol, könnten wir unseren Auftrag nicht erfüllen“, fasst Marco Trefanitz, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung, zusammen.
Sieben Einsätze an einem Tag
Anders als die „Gelben Engel“ ist Martin 4 mit Stützpunkt in Matrei nicht das ganze Jahr im Einsatz. Und dennoch zeigen die Zahlen, wie wichtig auch die Notarztversorgung des Matreier Teams ist. So hob der Rettungshubschrauber Martin 4 in nur wenigen Monaten zu insgesamt 190 Einsätzen ab, davon 134 Primäreinsätze. Auch bei den Einsätzen der Matreier Retter dominieren die Sport- und Freizeitunfälle. „Wir werden nur mehr bei Schwerverletzten alarmiert“, lässt Christian Wibmer, der leitende Flugretter von Martin 4, wissen. Bei der Hälfte aller Einsätze von Martin 4 bestehe zudem massive Lebensbedrohung.
80 Prozent der Rettungsflüge von Martin 4 gehen auf das Konto von Osttirol, bei den restlichen Einsätzen sei man in „halb Österreich unterwegs“, sagt Flugretter Wibmer. Konkret wurden im vergangenen Jahr vom 1. Jänner bis 2. April 175 Einsätze geflogen, vom 26. bis 31. Dezember 15 Einsätze. „Der einsatzreichste Tag war der 3. März mit sieben Einsätzen am Stück, der einsatzstärkste Monat der Februar mit 72 Einsätzen“, sagt Wibmer. Zudem wurden 20 Taueinsätze absolviert. Wibmer: „Pro Einsatz sind wir circa eine Stunde in der Luft.“
Das Matreier Team besteht mittlerweile aus acht Flugrettern, sieben Osttirolern und einem Kärntner. Drei der acht Flugretter befinden sich in Ausbildung. „Deshalb sind wir zurzeit als Vierer-Crew unterwegs“, sagt Wibmer. Übrigens: Martin 4 feierte im Dezember sein 15-jähriges Bestehen.