Der Winter hat den Bezirk bisher nicht mit Schnee verwöhnt. In tieferen Lagen ist es mehr braun und grün als weiß. Wo es Schnee gibt, ist er ein Magnet. „Die Menschen wollen raus, sie wollen sich in frischer Luft bewegen. Sie wollen Ski fahren“, bringt es Mario Tölderer, Vorstand der Lienzer Bergbahnen, auf den Punkt. Das Skigebiet Zettersfeld ist seit dem 8. Dezember in Betrieb. Und Tölderer kommt aus dem Schwärmen nicht heraus: „Wir sind mit der bisherigen Saison sehr zufrieden. Am Zettersfeld ist es wirklich gut.“ Alle Anlagen sind in Betrieb und Tölderer spricht von super präparierten Pisten. Von 22. Dezember weg sei man in diesem Skigebiet extrem stark frequentiert, freut sich der Vorstand.
Anders ist die Situation am Hochstein. Der Lienzer Skiberg musste für den Damen-Weltcup reserviert werden. Erst seit Neujahr ist er für den Publikumslauf geöffnet. Und da auch nur die Sektion I bis zum Streichelzoo Moosalm und im Bereich Taxermoos. Für die höheren Sektionen fehlt der Schnee. Tölderer: „Wenn es kälter wird, werden wir die Familienabfahrt und dann der Bereich der Sternalm beschneien.“ Generell fehle es in den Skigebieten an ausreichend Naturschnee. Umso mehr freut man sich über den geglückten Saisonstart.
In Obertilliach ist man am 16. Dezember in die Saison gestartet. Auch dort läuft der Betrieb sehr gut. „Besser als im Vorjahr“, verrät Markus Obererlacher, Betriebsleiter der Bergbahnen. Er lässt wissen, dass die Pistenverhältnisse perfekt seien, obwohl es rundherum eher wenig Schnee habe. Am Golzentipp gab es vom 28. bis 30. Dezember die stärksten Frequenzen. Im Obertilliacher Skigebiet tummeln sich hauptsächlich Einheimische aus der Region und Gäste, die im Dorf ihr Urlaubsdomizil haben.
Maximilian Schultz ist ebenfalls zufrieden mit der bisherigen Wintersaison, in die die Schultz Gruppe in Kals-Matrei, St. Jakob und Sillian am 8. Dezember gestartet ist. Eine erste „Hochsaison“ habe man mit Weihnachten und dem Jahreswechsel gehabt. Vom 27. bis 30. Dezember tummelten sich die meisten Skifahrer in diesen Gebieten. Regionale Unterschiede bei den Frequenzen könne man nicht feststellen. „Wir sind überall gut ausgelastet“, betont Schultz. Die neuen Investitionen Sechser-Sesselbahn Leppleskofel in St. Jakob und Skiweg in Matrei würden sehr gut angenommen. Die Schultz-Hotels in Matrei und Sillian sind bis zum Dreikönigstag ausgebucht. „Und der restliche Winter schaut betreffend Buchungslage gut herein“, sagt Maximilian Schultz.
Betten sind gut gefüllt
Was die Buchungslage in der Gastronomie und Hotellerie des Bezirkes anbelangt, kann Franz Theurl, der Obmann des Tourismusverbandes Osttirol (TVBO), Positives berichten. Die Häuser quer durch Osttirol sind zwar nicht voll ausgelastet, doch aus allen vier Tourismusregionen werden zum Teil 100 Prozent an gefüllten Betten gemeldet. „Dort, wo die Schneesicherheit gegeben und die Infrastruktur gut ist, läuft der Tourismus am besten“, sagt Theurl. Damit meint er etwa das Nordische Zentrum in Obertilliach oder die Leppleskofelbahn in St. Jakob als Treiber. Gepunktet wird aber auch in Gästeunterkünften mit Skiinfrastruktur, sprich Service im Haus. Vor allem die führenden Häuser in den Regionen Sillian, Matrei, Kals, Lienz und St. Jakob haben über die Feiertage bis Dreikönig voll.
Der Obmann des Tourismusverbandes gibt auch einen Ausblick auf den Jänner. Den versuche man mit allen verfügbaren Möglichkeiten und Medien anzubieten. In Matrei sei die Buchungslage für den Jänner durchwachsen. In Kals gebe es bereits ausgebuchte Unterkünfte. Theurl: „In Sillian halten sich die Buchungen aufgrund der Schneelage in Grenzen.“ Und St. Jakob melde schon eine sehr zufriedenstellende Buchungslage für den ganzen Winter.
Am Dienstag rollte der Tourismusverband eine Werbekampagne aus. „Wir trommeln, dass wir in den Skigebieten Neuschnee haben“, erklärt Theurl. In der Silvesternacht hat es in den höheren Lagen geschneit – und auch die Prognosen für das Wochenende stehen auf Neuschnee.