Gut 92 Prozent der Einwohner in Österreichs haben vor, Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Im Durchschnitt rechnen die Kunden dabei mit Ausgaben in Höhe von 360 Euro – das ist um 35 Euro oder neun Prozent weniger als im Vorjahr. Am schenk freudigsten zeigen sich die Oberösterreicher (401 Euro), gefolgt von jenen aus Tirol (394 Euro) und Salzburg (372 Euro) - Inflation hin oder her. Und die Schenkfreudigkeit der Tiroler schlägt sich offensichtlich aus in Osttirol nieder. In den Geschäftsstraßen von Lienz ist einiges los.
„Wir sind mit dem Weihnachtsgeschäft nicht unzufrieden, die letzten Wochen waren wirklich gut“, resümiert Robert Geiger, der Obmann des Lienzer Cityrings, der Gemeinschaft der Lienzer Kaufleute, wenige Tage vor dem Fest. Er macht aber kein Hehl daraus, dass es mit den Christkindl-Einkäufen in der Stadt „zach“ begonnen habe. Jetzt hofft man, dass das Vorjahresergebnis bei den Umsätzen erreicht wird. Es ist jedenfalls in greifbarer Nähe. Geiger erklärt aber dazu, dass vor zwei Jahren in der Pandemie das Weihnachtsgeschäft besonders stark gewesen sei. Und voriges Jahr sei es zurückgegangen.
Was vor allem gefragt ist, sind Gutscheine. Aber der Laden läuft quer durch alle Branchen. Geiger hebt das Modegeschäft hervor, die Spielwaren für die Kids und natürlich Schmuck als besonderes Geschenk. Auch wenn es kaum Schnee hat, werden fleißig Sportartikel eingekauft. Skifahren und Tourengehen ist in Osttirol ja problemlos möglich - dem Naturschnee auf der Höhe und dem Kunstschnee auf den Pisten sei Dank.
Nicht zufrieden war man mit dem Geschäft zu Mariä Empfängnis am 8. Dezember. „Da wird immer weniger. An diesem Tag einzukaufen, hat nicht mehr den Reiz von früher“, lässt Geiger wissen. Und es erhebe sich die Frage, ob es sich künftig noch auszahle, an diesem Feiertag offenzuhalten, wenn man Betriebskosten und Personalkosten aufrechnet. Was in der Stadt noch auffällt - die Italiener bleiben vielfach aus. Geiger führt das auch auf die Sperre der Plöckenstraße zurück, die wegen eines massiven Felssturzes ja seit 6. Dezember unpassierbar ist.
Der City Ring-Lienz hat heuer 1,2 Millionen Weihnachtsmarken aufgelegt. Und da schau her: 940.000 wurden bisher ausgegeben. Eine Marke gibt es ab dem Einkauf von zehn Euro. Anhand dieser Zahlen lässt sich ein Umsatz von 9,4 Millionen Euro berechnen. Und es wird noch mehr werden, da das Christkind für nicht wenige erst im letzten Abdruck die Geschenke besorgt. Geiger: „Wir hoffen, dass wir bei der Markenausgabe die Million erreichen, das wäre ein tolles Ergebnis.“ Die Teuerung beträgt laut dem City Ring-Obmann ein Plus von fünf Prozent bei den Marken. Heuer gibt erstmals auch der Sportartikelhändler Hervis die Lienzer Weihnachtsmarken aus. Und auch die Gastronomie legt den Konsumenten für die Umsätze Marken hin - der Kirchenwirt, das Restaurant Paradiso im Dolomitenhotel, das Eck, die Taverna und das Adlerstüberl.