Weihnachten in früheren Zeiten – das war ein Fest, bei dem getafelt wurde, was Keller, Küche und Stall hergegeben haben. Ist doch den Feiertagen vier Wochen Fasten durch den Advent vorausgegangen. Und vieles, was auf den Tisch kam, war Ausdruck lokaler Kultur- und Sozialgeschichte. Das Besondere zu Weihnachten war in Osttirol, vor allem auf den Bauernhöfen, der Blattlstock. Süßes war früher wegen hoher Zuckerpreise ein Luxusgut und gerne die Krönung von Mahlzeiten oder die Hauptmahlzeit selbst. So kam es dazu, dass im Bezirk zu Weihnachten in den Küchen der traditionelle Turmbau anstand. Ein richtiger Blattlstock hatte immerhin 15 bis 20 Schichten. Heute begnügt man sich wegen der vielen Kalorien mit viel weniger - oft sogar nur mehr mit einer Schicht.