Es war der 20. Juni dieses Jahres. Bei der Polizei in Lienz ging Alarm ein. Sechs Polizisten stürmten die Räume des AMS Lienz. Grund der Aktion: Ein 38-jähriger Einheimischer bedrohte zwei Mitarbeiterinnen des AMS zuerst verbal, dann mit einem 22 Zentimeter langen Messer. Wie sich herausstellte, soll der Mann die beiden Damen mit dem Umbringen bedroht haben, sollten sie ihm nicht, wie von ihm gewünscht, pornografische Zeitschriften und Videos verschaffen. Als die Polizisten eingetroffen waren, ging der 38-Jährige auf die Beamten zu. Ein Polizist setzte Pfefferspray gegen ihn ein.

Der Tatverdächtige attackierte daraufhin den Beamten mehrmals mit dem Messer und verletzte diesen durch einen Messerstich am Oberarm. Da der Pfefferspray beim Verdächtigen keine Wirkung zeigte, gab ein anderer Beamter einen Schuss aus seiner Dienstpistole ab, wodurch der Verdächtige im Hüftbereich verletzt wurde. Sowohl der Verdächtige als auch der Polizeibeamte wurden zur Versorgung in das Krankenhaus Lienz gebracht. „Der Verdächtige dürfte sich aber in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben“, heißt es damals vonseiten der Polizei.

Am Mittwoch, dem 13. Dezember, muss sich der Osttiroler vor Gericht verantworten. Der Prozess findet am Landesgericht Innsbruck statt. Auch in der Anklage ist festgehalten, dass der 38-Jähriger unter Einfluss einer die Zurechnungsfähigkeit ausschließenden psychischen Störung gestanden habe. Der Vorfall, bisher einmalig in Osttirol, schockierte im gesamten Bezirk.