Vor 28 Jahren gab es in Osttirol 5700 Gästebetten mehr als heute. Die Bettenanzahl lag 1995 bei 24.583, im Vergleich zu 18.846 Betten im Jahr 2023. Trotzdem landete man im heurigen Sommer 1.273.409 Nächtigungen, soviel, wie in etwa im Jahr 1995. Mitverantwortlich für das erfreuliche Ergebnis war ein sehr gut gebuchter Herbst. Im September wurden in Osttirol 62.531 Ankünfte und 201.051 Übernachtungen gemeldet. Dies ergibt ein Plus bei den Nächtigungen gegenüber dem Vorjahr von 5,2 Prozent, bei den Ankünften ein Plus von 20,2 Prozent. Im Oktober 2023 wurden in Osttirol 23.773 Ankünfte und 85.672 Übernachtungen gemeldet. Dies ergibt ein Plus bei den Nächtigungen gegenüber dem Vorjahr von 4,4 Prozent, bei den Ankünften ein Plus von 0,7 Prozent.
„Überhaupt entwickelten sich die Herbstmonate in den vergangenen Jahren immer stärker, auch dank weiter entwickelter Infrastrukturangeboten und engagierten Vermieterinnen und Vermieter, die ihre Betriebe immer länger in den Herbst offen halten“, heißt es seitens des Tourismusverbandes. Zu den Herkunfstmärkten: Der Ausländeranteil mit 898.032 Übernachtungen beträgt 75,4 Prozent der Gesamtnächtigungen. Auffallend in den letzten fünf Jahren ist der rasante Anstieg von Gästen aus Berlin. Verzeichnete Osttirol in den Sommermonaten Mai – Oktober 2019 noch 21.754 Nächtigungen aus Berlin, so sind es im selben Zeitraum 2023 64.571 Nächtigungen - ein Plus von 197 Prozent.
Tiroler machen Urlaub in Osttirol
Die Zahl der Inländernächtigungen (313.609 Nächtigungen) der Sommersaison 2023 liegt bei 24,6 Prozent an den Gesamtnächtigungen. 18 Prozent der Inlandsnächtigungen entfallen auf Gäste aus Wien, knapp gefolgt mit 17 Prozent der Nächtigungen von Tiroler Gästen (rund 53.000 Nächtigungen). Bei den Ankünften liegen die Tiroler Gäste aber bei weitem vorne – über 24.000 Tirolerinnen und Tiroler machten in der vergangenen Sommersaison Urlaub in Osttirol, nur mehr getoppt von den 42.700 bayrischen Gästen. Als Hauptmotiv wird hier der neu geschaffene Iseltrail bezeichnet. Zu beobachten ist ein leichter Einbruch der 4- und 5-Sterne Hotels. Hier werden Rückschlüsse auf die gesunkene Kaufkraft der Mittelschicht gezogen. Was bei den höheren Sterne-Betrieben verloren wurde, hat die 3-Sterne-Hotellerie gutmachen können.
Nächtigungsstärkste Region in der Sommersaison ist die Nationalparkregion Hohe Tauern Osttirol mit 407.272 Nächtigungen, gefolgt von der Ferienregion Lienzer Dolomiten mit 365.366 Nächtigungen und der Ferienregion Hochpustertal mit 351.596 Nächtigungen. Die Urlaubsregion Defereggental erzielte in den bisherigen Sommermonaten 149.175 Nächtigungen. Die fünf nächtigungsstärksten Gemeinden Osttirols in der abgelaufenen Sommersaison sind Kals am Großglockner mit 152.571 Nächtigungen, Matrei in Osttirol mit 137.326 Nächtigungen, Lienz mit 131.602 Nächtigungen, Sillian mit 112.189 Nächtigungen und St. Jakob im Defereggental mit 108.972 Nächtigungen.
„Die Tourismustreibenden im Bezirk haben Großartiges geleistet“, betont Franz Theurl, Obmann des Tourismusverbandes. „Der ‚Osttiroler Weg‘ scheint auch in diesem Sommer aufgegangen zu sein. Verbunden mit einem Nachhaltigkeitskonzept soll die Vor- und Nachsaison noch weiter ausgebaut werden. Das Potenzial ist vorhanden.“