„Mit großer Sensibilität und gestalterischer Sicherheit gelingt Außergewöhnliches“, so fällt das Fazit der Jury des Kärntner Holzbaupreises zum Projekt „Drauforum“ in Oberdrauburg aus. 82 Bauten wurden eingereicht, aus denen die Jury die Preisträger kürte. Holzbaumeisterin Birgit Maier aus Salzburg, Architekt Peter Riepl aus Oberösterreich und Anton Kraler, assoziierter Professor am Arbeitsbereich Holzbau der Universität Innsbruck, bewerteten die eingereichten Objekte und nominierten 19 Bauten. Sie vergaben zwei Holzbaupreise, drei Auszeichnungen und vier Anerkennungen. Einer davon geht nach Osttirol und Oberkärnten. Als Bauherrin des „Drauforums“ agierte die Gemeinde Oberdrauburg, ausführende Firma war die Holzbau Hofer GmbH mit Sitz in Nikolsdorf. Geplant hat das Bauwerk das Büro von Eva Rubin.

Holzbau Hofer wurde 1984 von Erich Hofer in Nußdorf-Debant gegründet und wurde später von der Unionbau-Gruppe aufgekauft. Im Sommer 2022 hat schließlich der Oberkärntner Holzriese Hasslacher das Traditionsunternehmen übernommen. Mit etwa 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin bietet man so ziemlich alles an, was man mit Holz bauen kann: Wohnhäuser, Aufstockungen, landwirtschaftliche Bauten und touristische Gebäude. In den vergangenen Jahren haben die Osttiroler auch im Oberkärntner Raum einige Prestigeprojekte umgesetzt. Etwa die Einsatzzentrale in Mallnitz und den Ausbau des Tuffbades im Lesachtal. Allerdings hat man sich auch in die Ferne gewagt, ewta nach St. Anton am Arlberg, nach Lech oder Deutschland.

Die Außenansicht des ausgezeichneten Drauforums
Die Außenansicht des ausgezeichneten Drauforums © www.christianbrandstaetter.com

Vielschichtiges Ensemble

Zurück nach Oberdrauburg, in das „Drauforum“. Die Jury des Kärntner Holzbaupreises lobte sowohl die Architektur, als auch die Ausführung: „Bei näherer Betrachtung erkennt man die wohlkalkulierte, entspannte Modernität des Hauses. In Verbindung mit dem Umfahrerhaus, das mit besonderer Feinheit revitalisiert wurde, entsteht ein vielschichtiges Ensemble. Abwechslungsreiche Raumsequenzen bieten ein eindrückliches Erlebnis.“ Positiv hervorgehoben wurde die Holz-Dachkonstruktion.

Neue Laser-Technik

Der Preis wird durch proHolz Kärnten und dem Architekturhaus Kärnten alle zwei Jahre vergeben. Neben dem Hauptpreis für das „Drauforum“ räumte Hofer allerdings noch zwei Preise ab. Für das Gemeinschaftshaus in Hühnersberg, Gemeinde Lendorf, und die Einsatzzentrale in Mallnitz. Bei der Preisverleihung war auch Hasslacher-Eigentümer Christoph Kulterer dabei. Die Hofer-Mannschaft aus Handwerkern und Planern leiten mittlerweile Lukas Hanser als Verwaltungsleiter und Gregor Fehlmann als technischer Leiter. „Beim Kärntner Holzbaupreis nominiert zu werden, ist an sich schon eine tolle Leistung. Dass wir als Holzbau Hofer GmbH dann auch einen ersten Platz und zwei Auszeichnungen erhielten, darüber freuen wir uns besonders. Ohne dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihrem Know-how, ihrer Innovationskraft und ihrer Liebe zum Handwerk wären diese Leistungen nicht möglich. Darauf sind wir sehr stolz, denn sie vollbringen tagtäglich beeindruckende Handwerks- und Planungsleistungen“, gibt Fehlmann die Lorbeeren weiter.

Das Management versucht, das Unternehmen auch technisch auf ein neues Level zu heben. So arbeitet man seit kurzem mit einem modernen Laserscanner der Firma Leica. Innerhalb kürzester Zeit können die Hofer-Planer damit 3D-Modelle von Bestandsobjekten erstellen. Ein Tool, das Hofer vor allem bei Sanierungen und Zubauten einen entscheidenden Vorteil verschaffen kann.

Christoph Kulturer (links) mit Teilen seines Teams und Bauherren bei der Preisverleihung
Christoph Kulturer (links) mit Teilen seines Teams und Bauherren bei der Preisverleihung © Holzbaupreis