Der 28-jährige David Senfter aus Lienz ist dort Küchenchef, wo die Fische aus dem See vor der Haustür und das Wild vom umliegenden Wald in die Pfanne kommen. Das Lokal, in dem er sein Können entfalten kann, heißt „Hebbo Wine & Deli“ und liegt direkt am Toblacher See. Das Restaurant ist noch ganz jung. Am 1. Juni wurde es eröffnet. Und binnen kurzer Zeit schaffte es Senfter, vom Gourmetmagazin Falstaff zum „best young chef“ in Südtirol gekürt zu werden. „Es war völlig überraschend, dass wir nach fünf Monaten Betrieb schon die erste Auszeichnung bekommen“, sagt Senfter.
Er punktete mit seiner kultig-urbanen und regional verwurzelten Küche, „mit alpiner Regionalküche voll kreativer Raffinesse“. So schwärmen die Kenner der Gourmetszene vom Südtiroler Falstaff Newcomer des Jahres. Fine Dinig auf Basis ausgesuchter regionaler Produkte und Kräutern, die rund ums Haus wachsen, ist seine Spezialität. Zubereitet wird auf offenem Feuer. Mit Fleisch wird sehr bedacht umgegangen. Senfter: „Wir kaufen Fleisch innerhalb eines Radius von 50 Kilometern.“
Die Kochlehre absolvierte Senfter im Carpe Diem ins Salzburg. Dann folgten Lehrjahre bei Vitus Winkler in St. Veit im Pongau. Station machte der Lienzer auch bei Andreas Döllerer in Golling und bei Silvio Nichol, dem 5 Hauben- und 2-Sterne-Koch im Palais Coburg in Wien. Bevor er nach Südtirol ging, machte er sich auch in Osttirol einen Namen. Er schwang im Gannerhof, im Pop-Up-Restaurant Monte in Matrei und im Goldhotel in Lavant die Kochlöffel. In Osttirol erkochte er sich seine erste Haube.
„Jetzt bin ich endlich angekommen“, freut er sich über seine neue Bühne in Toblach, einer Bühne, die ihm Hotelrestaurants nicht bieten können. Die Newcomer-Auszeichnung hat ihn in seiner Arbeit bestätigt. „Sie zeigt, dass wir – ich und Restaurantbesitzer Andreas Panzenberger – auf dem richtigen Weg sind, trotz Schwierigkeiten. Es hat schon Gäste gegeben, die unser Konzept nicht verstehen, die sind aufgestanden und gegangen“, verrät der „best young chef“ in Südtirol aus Lienz.