In Lamnitz in der Gemeinde Rangersdorf errichten in einer erstmalig in Kärnten bestehende Konstellation Gemeinde, Unternehmer und Kelag ein Kraftwerk. Zahlreiche Ehrengäste sowie Bürgerinnen und Bürger kamen zur Spatenstichfeier. An der Kraftwerksgesellschaft Rangersdorf hält die Gemeinde 51 Prozent, die Kelag ist mit 39 Prozent beteiligt und die Reiter Bioholz GmbH mit zehn Prozent. Das Wasserkraftwerk wird über eine Leistung von 1187 kW verfügen und pro Jahr rund 2,8 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Das entspricht dem Strombedarf von rund 800 Kärntner Haushalten. Die drei Partner investieren rund 4,8 Millionen Euro. Mit der Inbetriebnahme ist im August 2024 zu rechnen.
Als Geschäftsführer der "Kraftwerksgesellschaft Rangersdorf GmbH" fungiert Sepp Zraunig, der Vizebürgermeister von Rangersdorf ist: "Von der Bachfassung bis zum Krafthaus am Ufer der Möll nützen wir eine Fallhöhe von rund 130 Meter. Die Druckrohrleitung aus glasfaserverstärktem Kunststoff ist 1400 Meter lang. Im Krafthaus wird eine sechsdüsige Peltonturbine den Generator antreiben."
Neuartige Konstellation für die Kelag
Die Kelag tritt beim Gemeinschaftskraftwerk nicht nur als einer von drei Investoren auf, sondern bringt auch ihr Know-how ein. Kelag-Vorstand Reinhard Draxler sagt, dass die Konstellation in der Kraftwerksgesellschaft mit einer Gemeinde und einem privaten Unternehmen neu für die Kelag sei: "Dieses Kraftwerk nützt die heimische Wasserkraft, trägt zum Klimaschutz bei und ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Energiewende im Mölltal."
Nutzung vorhandener Energieressourcen
Bürgermeister Josef Kerschbaumer freut sich, dass dieses Kraftwerk nach 15 Jahren Vorbereitung errichtet werden kann. Auch für Klaus Reiter, dem Geschäftsführer der Miteigentümergesellschaft Reiter Bioholz GmbH, ist die Nutzung der vorhandenen Ressourcen zur Energiegewinnung ein wichtiger Faktor für die Sicherung der Infrastruktur und der Arbeitsplätze im Mölltal.
Wirtschafts- und Energiereferent Landesrat Sebastian Schuschnig überzeugte sich beim Spatenstich im Mölltal von diesem Millionenprojekt. "In Rangersdorf entsteht ein landesweites Vorzeigeprojekt, das beweist, wie viel Potenzial in der Wasserkraft für unsere regionale Versorgung mit erneuerbarer Energie noch steckt."
Willi Pleschberger