Um das Bewusstsein für die für Radfahrer gefährliche Lieserschlucht zu schärfen, lud die Radlobby Spittal am Samstag zu einer Protestfahrt von Spittal bis zum ersten Kreisverkehr in Seeboden ein. 20 Teilnehmer radelten mit und rasch war klar, dass Tempo 50 und einen Mehrzweckstreifen bis zur Fertigstellung des Radweges 2027 dringend erforderlich sind.
Gregoria Hötzer, Sprecherin der Radlobby, sagt, dass die Schlucht sehr eng sei und sich der gesetzlich vorgeschriebene Abstand von zwei Metern beim Überholen eines Radfahrers auf weiten Strecken nicht einhalten ließe. „Fakt ist, dass es keinen Radweg von Spittal nach Seeboden gibt. Bei dem Streifen, der von vielen Bürgern als Radweg angesehen wird, handelt es sich um eine Begrenzungslinie, die eigentlich nicht überfahren werden dürfte. Bis der Radweg fertig ist, fordern wir als Übergangslösung einen Mehrzweckstreifen, der ab Tempo 50 abwärts verordnet werden kann“, so Hötzer weiter.
Win-win-Situation für alle Verkehrsteilnehmer
Mehrzweckstreifen, die es in Spittal auf der Bahnhofstraße, Tirolerstraße und der 10.-Oktober-Straße gibt, sind zwar für Radfahrer vorgesehen, dürfen aber auch von Autofahrern befahren werden. Nun wolle man mit den zuständigen Behörden Gespräche führen. „Die von uns geforderte Regelung wäre auf jeden Fall eine Win-win-Situation für alle Verkehrsteilnehmer auf dieser rund 2,5 Kilometer langen Strecke“, ist Hötzer überzeugt.
Was den konkreten Baubeginn für den Radweg betrifft, könne seitens des Landes nichts gesagt werden. Zunächst müsse die Großvorhabensprüfung durch den Landesrechnungshof abgewartet werden. "Sobald diese abgeschlossen ist, kann der Bauzeitplan finalisiert werden. Unser Ziel bleibt die rasche Fertigstellung des Radweges. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, eine sichere und zeitgemäße Radverbindung zu schaffen", war aus dem Büro des zuständigen Landeshautpmann-Stellvertreters Martin Gruber zu erfahren.