Beim 22. Erste Hilfe Landesjugendbewerb des Roten Kreuzes nehmen heuer 70 Jugendliche aus ganz Kärnten, aufgeteilt auf 14 Bewerbsgruppen, teil. Am Millstätter See können sie an verschiedenen Stationen ihr Können unter Beweis stellen. Pro Etappe haben die Teilnehmer zehn Minuten Zeit. "Wir haben uns das Ziel gesteckt, Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren für das Rote Kreuz zu begeistern und ihnen im Zuge dessen zu vermitteln, dass Erste Hilfe keine Option, sondern unsere Pflicht ist", sagt der Martin Pirz, Präsident des Roten Kreuzes.
Kampfgeist und Teamwork sind Voraussetzung
Die angemeldeten Teams müssen fünf Praxisstationen, eine Theoriestation und eine "Juxstation" meistern. Um das Leistungsabzeichen Gold zu bekommen, soll außerdem eine zusätzliche Einzelstation absolviert werden. Die Spittaler Jugendgruppe besteht aus zwanzig Mitgliedern, jedoch nehmen nicht alle Jugendlichen auch am Wettbewerb teil. "Eine Bewerbsgruppe besteht im Schnitt aus fünf bis zehn Kids. Viele Jugendliche wollen zwar Teil unserer Jugendgruppen sein, sich aber keinem Konkurrenzkampf aussetzen", schildert Bianca Pereira-Arnstein, Bezirksjugendreferentin von Spittal.
Demnach sei es besonders wichtig, dass der zuständige Kommandant die Jugendlichen und ihre Stärken gut kennt. Ein Ziel ist nämlich, den Teilnehmern beizubringen, ein Team zu führen, Verantwortung zu übernehmen und in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Nur so ist es möglich, die Unfallsituation in kurzer Zeit richtig zu beurteilen und passende Gegenmaßnahmen einzuleiten. "Die Jugendgruppenmitglieder trainieren oft monatelang, um Höchstleistungen zu erreichen", sagt Hannes Wandaller, Landesjugendreferent von Kärnten.
Bewusstsein für seelische Gesundheit schaffen
Um die Jugendlichen auf zukünftige Einsätze vorzubereiten, werden in den verschiedenen Unfallstationen unterschiedliche Verletzungen und Krankheitsbilder, wie Blutungen oder Knochenbrüche, simuliert. Heuer gibt es erstmals eine Station, die sich zudem auf die sogenannte "Psychische Erste Hilfe" konzentriert.
Die Auseinandersetzung mit Themen wie Mobbing, Stressbewältigung, Panikattacken und Depressionen soll Jugendliche dafür sensibilisieren, nicht immer von physischen Verletzungen auszugehen. "Psychische Gesundheit ist ein sehr aktuelles Thema. Die Teilnehmer sollen deshalb lernen, beispielsweise eine Angststörung zu erkennen und damit umzugehen", erklärt Bianca Pereira-Arnstein.
Jugendliche mit Einsatzbereitschaft gesucht
25 Freiwillige spielen die Opfer, werden dafür von speziell geschulten Mitarbeitern täuschend echt geschminkt. Insgesamt garantieren jedoch über 80 Helfer einen reibungslosen Ablauf rund um den Millstätter See. Die gelungene Abwicklung des Landesjugendwettbewerbs ist deshalb von der Mitarbeit von Freiwilligen und dem Interesse der Jugendlichen an der Ersten Hilfe abhängig.