Bevor die Ziegen- und Kuhmilch in der Kaslab'n Nockberge zur sogenannten "gelben Palette", sprich zu Bergkäse, Emmentaler, Schnittkäse und Butter, verarbeitet wird, ist eine Vielzahl an Arbeitsprozessen notwendig. Interessierte können sich in der Schaukäserei über die Produktionsvorgänge informieren und das Endprodukt direkt vor Ort kaufen. Ziel ist es sowohl den Kunden als auch den Lehrlingen zu zeigen, wie komplex der Herstellungsprozess tatsächlich ist.
Hinter den Kulissen
Seit der Eröffnung des Betriebes 2016 wird deshalb die Lehre zum Milchtechnologen angeboten. Sechs Jugendliche haben sie bislang erfolgreich absolviert. "Es sind keine Vorkenntnisse notwendig. Voraussetzung ist nur Motivation und Freude für den Beruf", erklärt Geschäftsführer Michael Kerschbaumer. Pro Jahr werden zwei Lehrlinge aufgenommen, ein Platz ist heuer noch frei.
"Wir haben einen Landwirtschaftsbetrieb mit Milchkühen, deshalb wollte ich jene Fähigkeiten erlernen, die am Hof wichtig sind. Ich konnte schon im ersten Lehrjahr bei vielen Arbeitsschritten assistieren. Bei der Anlieferung, Lagerung und Produktion war ich dabei und habe viel über die Bedienung und Reinigung der Maschinen gelernt", fasst Valentin Daberer seine Erfahrungen zusammen. Der 20-Jährige aus St. Daniel im Gailtal hat seine Lehre am 28. April abgeschlossen und arbeitet nach wie vor im Betrieb.
Käse in all seinen Facetten
Stefan Gritzner (21) aus Seeboden begann seine Lehre aus ähnlichen Gründen, interessierte sich von Anfang an vor allem für den Herstellungsprozess. "Nachdem ich die landwirtschaftliche Fachschule abgeschlossen hatte, habe ich ein zweimonatiges Praktikum auf einer Alm absolviert. Dort habe ich mitbekommen, wie viele Arbeitsschritte für die Käseproduktion notwendig sind", beschreibt er seine Faszination für die Vielseitigkeit des Berufs.
So sind die Lehrlinge der "Kaslab'm Nockberge" nicht nur bei der Produktion dabei, sondern helfen auch im Reifekeller und im Labor, oder assistieren bei der Gerätewartung. Zudem wird den Jugendlichen Wissen über die notwendigen Qualitätsstandards, Sicherheitsmaßnahmen und Hygienevorschriften vermittelt.
Ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag
"Die Kaslab'n ist ein sehr familiärer Betrieb. Deshalb werden Lehrlinge schnell in die internen Abläufe mit einbezogen. Das habe ich sehr geschätzt, denn dadurch waren die Tage immer sehr abwechslungsreich", schildert Gritzner. Im Juli hat er seine Lehre erfolgreich abgeschlossen, bis Herbst arbeitet er noch im Betrieb und plant auch in Zukunft dem Käse-Business treu zu bleiben.