Der Almsommer auf der Reisacher Jochalm ist nach zehn Tagen für eine Herde von 45 Schafen nach mehreren Wolfsattacken schon wieder vorbei. Die Bilanz ist blutig. "Nach vier Tagen habe ich vier gerissene Schafe aufgefunden, vergangenen Sonntag weitere elf", berichtet Besitzer Martin Nemas aus Reisach. Welche Tierbesitzer noch betroffen sind, ist derzeit noch nicht klar. Betroffen macht auch das Tierleid. "Einige Schafe hat der Wolf gehetzt, sie sind in der Folge über eine 200 Meter hohe Felswand abgestürzt." Der Wolfsbeauftragte Robin Hintner konnte bei einem Lokalaugenschein die Bissspuren im Kehlbereich eindeutig einem Wolf zuordnen. Spuren, die auf Rudel hindeuten, konnten nicht festgestellt werden. Die Schafbauern treiben am heutigen Mittwoch den Rest der Herde wieder in die heimischen Ställe. Sie sind deprimiert und ratlos und fragen sich, ob eine Schafhaltung ohne Alm überhaupt noch Sinn ergibt.