Im Ristorante Pizzeria Peppino in Millstatt am See steht ein Umbruch bevor. Die beliebte Adresse im Zentrum der Marktgemeinde ist noch bis einschließlich Sonntag, 15. Jänner, geöffnet. Danach wird für kurze Zeit zugesperrt. "Zehn Jahre lang habe ich Millstatt gastronomisch aufrechterhalten. Das Leben für die Gastronomie macht mürbe. Ich werde mich auf die vielen Stammgäste und Einheimischen konzentrieren", äußert sich Peppino-Chef Stefan Lercher gegenüber der Kleinen Zeitung.
Gleichzeitig sorgt der Wirt mit einem diskriminierenden Posting in den sozialen Medien für Aufregung. "Veganer, Hippies, Ökos und Araber ausgeschlossen", schrieb Lercher in einer Instagram-Story, zu der er steht: "Wir wurden von einer arabischen Gesellschaft an vier Tischen schikaniert – bei mir nicht mehr."
"Das wird ein Riesenproblem werden"
Dass er viel anecke, sei ihm bewusst. Am 19. Jänner will der Gastronom nach einer drastischen Verkleinerung wieder aufsperren. Das Lokal mit derzeit noch rund 250 Sitzplätzen soll dann nur noch Platz für acht Tische bieten. Lercher nennt unter anderem Personalprobleme als Grund für diesen Schritt. Er werde gemeinsam mit einem dreiköpfigen Team weitermachen.
In der Hauptsaison wurden täglich über tausend Essen pro Tag ausgekocht. Zukünftig könnten pro Tag noch um die 250 Personen bewirtet werden. "Im Sommer wird das für Millstatt ein Riesenproblem werden", schickt Lercher voraus. Denn die übrige Gastronomie habe nicht ausreichend Kapazitäten. Er selbst wolle keine Touristen mehr nehmen: "In der Vergangenheit musste ich hunderte Gäste wegschicken." Daher soll das Restaurant auch von der Liste des Tourismusbüros und der Gemeinde gestrichen werden.
Die Küche wird teilweise eingestellt. Weiterhin auf der Karte stehen werden die Pizzen von Pizza-Weltmeister Paolo Monaco, das Sushi von Sohn Unico Lercher, Kobe-Rind, Salate und Tiramisu. Die Speisen können auch abgeholt werden – solange der Vorrat reicht. "Wenn die 180 Pizzateiglinge aus sind, sind sie aus", so der aus Ainet stammende Gastronom.
Reaktion aus der Wirtschaftskammer
Auf Anfrage sagt Guntram Jilka, Fachgruppengeschäftsführer für Gastronomie in der Wirtschaftskammer Kärnten, gegenüber der Kleinen Zeitung: "Als Interessenvertretung kommentieren wir Einzelfälle nicht." Jilka fügt jedoch hinzu: "Es gelten dieselben Regeln wie für jeden Dienstleistungsbetrieb. Gäste dürfen nicht aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion zurückgewiesen werden." Würde ein Verstoß bekannt werden, müsste dieser vor der Gleichbehandlungskommission behandelt werden.