Der Felsen bietet so völlig "nackt" einen bizarren Anblick, allerdings wurden entlang der sogenannten Ertlwand zusätzliche drei Meter Straßenbreite gewonnen. Möglich wurde das durch höchst aufwändige Sprengarbeiten, die fünf Monate lang dauerten. 13.500 Kubikmeter Material wurden so abgetragen. Die Felswand ist nun in mehrere horizontale Abschnitte gegliedert. Im unteren Bereich wurden Spritzbetonsicherungen durchgeführt, an der gesamten Wand wurden Steinschlagnetze angebracht. Restarbeiten stehen noch aus, diese werden ab Mitte März durchgeführt.
Die Totalsperre für Verkehrsteilnehmer wird aber morgen Nachmittag aufgehoben. Die Bezirkshauptmannschaft Spittal hat entschieden, dass die Schlucht nur einspurig durchfahren werden kann, da im Bereich der Ertlwand eine Betonleitwand zur Absicherung des Baufeldes errichtet wird. Das bedeutet, dass die Verkehrsteilnehmer von Spittal nach Seeboden fahren können. Wer in die entgegengesetzte Richtung will, muss weiterhin über die L 10 Trebesinger Straße (Fratresstraße) oder über die A 10 Tauernautobahn nach Spittal fahren. Das Fahrradfahrverbot über den Fratres wird aufgehoben.
Radwegbau ab 2023
2,5 Millionen Euro werden vom Land in die Absicherung der Ertlwand und in die anschließende Sanierung der B 99 im Bereich des Felsvorsprungs investiert. Die Maßnahme wurde damit begründet, dass dieser Abschnitt aufgrund von Steinschlaggefahr, eingeschränkter Sichtweite und einer Engstelle für Verkehrsteilnehmer problematisch sei. Gleichzeitig gewinne man die erforderliche Straßenbreite für den Radweg, mit dessen Bau im Laufe des neuen Jahres begonnen werden soll. Laut Plan sollen auf einer Länge von rund 1,4 Kilometern auskragende Teile direkt an Ort und Stelle oberhalb des Lieserflusses betoniert werden.