Auf Initiative von Gemeindevorstand Horst Zwischenberger (FPÖ) wurde ein Pilotprojekt in den Gremien der Marktgemeinde Seeboden ausgearbeitet. Das ökologische System von Tieren und Pflanzen wird durch die Lichteinstrahlung massiv beeinträchtigt. Nachtaktive Insekten, Kleinsäuger und Fische verlieren dadurch ihre Orientierung und werden irregeleitet. Die natürliche Fortpflanzung wird reduziert und ein Aussterben von Arten wird beschleunigt. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Insektenmasse in Mitteleuropa um bis zu 75 Prozent reduziert.

Subjektiv wird Licht von vielen Menschen mit mehr Sicherheit in Verbindung gebracht. Europaweit haben Studien belegt, dass es durch die Nachtabschaltung zu keinen negativen Entwicklungen in der Kriminalität kommt. Auch durch Umfragen in Polizeiposten wurde bestätigt, dass die Thematik in anderen Gemeinden keine Auswirkungen in puncto Sicherheit der Bürger ergab.

Einstimmiger Gemeinderatsbeschluss

Der Stromverbrauch für die öffentliche Beleuchtung in Seeboden betrug   2021 rund 95.000 Euro oder 475.000 kWh. Durch die Nachtabschaltung erwartet man sich eine Energieeinsparung von mindestens 30 Prozent. Zukünftig werden nur mehr zeitgemäße Pilzleuchten mit einer gezielten Abstrahlung und wenig Streulicht eingesetzt. Die restlichen 700 Leuchten aus dem Altbestand sollen sukzessive umgerüstet werden. Im Gemeinderat wurde ein einstimmiger Beschluss für das einjährige Pilotprojekt, das ab Herbst dieses Jahres startet, gefasst.

Konkret ist geplant, dass zwischen 00.30 Uhr und 5 Uhr die Mehrheit der  1400 Straßenlaternen in Seeboden ausgehen. Ausgenommen davon sind die Nächte von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag sowie die Kernzonen und die B98 und B99.