Am 1. August findet die straßenpolizeiliche Verhandlung für die Sperre der Lieserschlucht statt. Die Vollsperre ist bis Jahresende anberaumt und ist nötig, weil mit den Vorarbeiten für den Bau des Radweges von Spittal nach Seeboden begonnen wird. Das Gesamtprojekt umfasst die stufenweise Abtragung der Ertlwand, die Sanierung der Fahrbahn auf der Katschbergstraße und den Bau des Geh- und Radwegs. Der Straßenabschnitt im Bereich der Ertlwand ist aufgrund von Steinschlaggefahr, eingeschränkter Sichtweite und einer Engstelle problematisch. Für die Trasse des Radwegs ist eine Verbreiterung des Straßenquerschnitts notwendig. Das Land plant mittels Bohr- und Sprengarbeiten einen Teilabtrag der Ertlwand, um die Sicherheitsprobleme zu beseitigen und die Radwegtrasse unterzubringen.

Die Verhandlung wird Montagvormittag in der Bezirkshauptmannschaft Spittal abgewickelt. Der Antrag für die fünfmonatige Straßensperre wurde von der bauausführenden Firma gestellt. Teilnehmen werden die Verkehrsabteilung des Landes Kärnten, das Straßenbauamt Spittal, die Stadtgemeinde Spittal und die Marktgemeinde Seeboden.
Weitere betroffene Einrichtungen sind die Landespolizeidirektion Kärnten, das Bezirkspolizeikommando Spittal, die Polizeiinspektionen Spittal und Seeboden sowie die Wirtschaftskammer, die ÖBB Postbus GmbH, die Kärnten Bus GmbH, der Sozialhilfeverband Spittal und die bauausführende Firma.

Anrainer wurden informiert

Eine Detailinformation für die Anrainer wurde bereits postalisch verschickt, hier sind insbesondere auch Informationen zu den Sprengarbeiten und der Beweissicherung an Gebäuden enthalten. Landesrat Martin Gruber (ÖVP) dazu: "Das letzte Wort hat selbstverständlich die Behörde. Aber unser Plan ist es, am 8. August mit den angekündigten Arbeiten an der Ertlwand zu starten. In das Gesamtprojekt fließen mehrere Millionen Euro, die Sanierung der Ertlwand beläuft sich auf 2,5 Millionen."

Der Teilabtrag der Felswand erfolgt treppenförmig, in drei Etagen, durch kleinräumige Lockerungssprengungen und seitliches Abräumen des Felsmaterials. Vor Beginn und nach Fertigstellung der Felsabtragsarbeiten wird zur Beweissicherung eine Bestandsaufnahme an den Häusern und Anlagen von Anrainern durchgeführt. Auch während der Felsabtragsarbeiten erfolgen zur Überwachung und Dokumentation der Einhaltung der zulässigen Grenzwerte laufend Erschütterungs- und Lärmmessungen durch Sachverständige.

Umleitung über Trebesinger Straße und A 10

Das Umleitungskonzept wurde von Verkehrsplanern gemeinsam mit den Verkehrssachverständigen des Landes Kärnten ausgearbeitet. Die Umleitungstrecke wird über die L10 Trebesinger Straße (Fratresstraße) eingerichtet. Für den Lkw-Verkehr besteht eine großräumige Umfahrungsmöglichkeit über die A 10 Tauernautobahn, für Lkw mit Anhängern und Sattelfahrzeuge gilt während der Umleitungsphase über die L10 ein Fahrverbot. Der Kreuzungsbereich Fratresstraße/Neuer Platz wird mittels Kreisverkehr geregelt. Die Fertigstellung des Bauabschnitts ist Ende 2022 vorgesehen.